Mit bereits kurz nach Saisonstart jeweils neuen Trainern an der Seitenlinie kommt es zum Rhein-Duell. Beim Einstand von Interimstrainer Polanski holt Mönchengladbach in Leverkusen einen Punkt.
Polanski-Debüt bringt Mönchengladbach bei Bayer einen Punkt

Borussia Mönchengladbach wartet trotz eines Last-Minute-Treffers beim Debüt von Interimstrainer Eugen Polanski weiterhin auf das Ende seiner Negativserie in der Fußball-Bundesliga. Die seit nunmehr elf aufeinanderfolgenden Spielen sieglose Mannschaft erreichte beim Vizemeister Bayer Leverkusen trotz einer über weite Strecken couragierten Leistung nur ein 1:1 (0:0).
Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena rettete Haris Tabakovic (90.+2 Minute) den «Fohlen» ein verdientes Remis. Zuvor hatte Bayer-Neuzugang Malik Tillmann (70. Minute) Bayer in Führung gebracht. Für die Werkself war es unter Neu-Coach Kasper Hjulmand das erste Unentschieden in der Liga. Gladbach erzielt indes den ersten Treffer der Saison.
Vier Startelf-Wechsel bei Polanski-Debüt
Nachdem die Nachricht vom Meniskusriss von Robin Hack eingetroffen war, fehlte Gladbach kurzfristig auch Frank Honorat aufgrund von Adduktorenproblemen. Polanksi brachte im Vergleich zum 0:4 gegen Bremen anstelle der beiden Verletzten sowie Philipp Sander und Giovanni Reyna Joe Scally, Yannik Engelhardt, Jens Castrop und Kevin Stöger. Bei Leverkusen rückten Aleix Garcia und Ibrahim Maza für die rot-gesperrten Robert Andrich und Ezequiel Fernández in die Startelf.
In den ersten Minuten übte Leverkusen starken Druck auf die Gäste aus und zwang sie tief in ihre eigene Hälfte. Moritz Nicolas konnte einen ersten ungefährlichen Abschluss von Edmond Tapsoba (3.) problemlos abwehren. Kurz darauf (9.) zeigte der Gladbacher Torhüter einen herausragenden Fußreflex, als Patrick Schick einen Freistoß von Alejandro Grimaldo – der zum ersten Mal in der Bundesliga als Kapitän auflief – per Kopf auf das Tor verlängerte.
Werkself ohne Ideen, Gladbach setzt Nadelstiche
Obwohl Leverkusen mehr Ballbesitz hatte, begann Gladbach langsam, besser ins Spiel zu finden und verlagerte das Geschehen öfter in die gegnerische Hälfte. Die steigende Offensive zahlte sich aus, als Startelf-Debütant Castrop (23.) nach einem Pass von Rocco Reitz ins Tor traf – jedoch wurde der Treffer nach VAR-Check aufgrund von Abseits aberkannt.
Die Werkself, die in der Woche spät ein 2:2 zum Champions-League-Auftakt in Kopenhagen rettete, hatte in der Offensive Ideenmangel. Aufgrund des Abseitstores spielte die Mannschaft ungenau, während die Polanski-Elf immer wieder gefährliche Nadelstiche nach vorne setzen konnte. Scally scheiterte nach einem Pass von Castrop mit einem Flachschuss am stark reagierenden Mark Flekken (40.). Bis zur Pause ging kein Team ein letztes Risiko ein.
Tillmann trifft, Tabakovic gleicht aus
Nach der Halbzeitpause hatten die Gastgeber erneut viel Ballbesitz, konnten jedoch keinen Nutzen daraus ziehen. Die Gäste hielten dagegen, kämpften um jeden Ball und suchten den Abschluss. Stöger verfehlte das Tor knapp mit einem Schuss aus zentraler Position (57.), kurz darauf landete ein Kopfball von Shuto Machino direkt in den Armen von Flekken.
Beim Gastgeber war vor allem Joker Ernest Poku nach seiner Einwechslung in der 63. Minute auffällig. Nach einem Konter spielte der Niederländer den Ball in den Strafraum, wo Schick ihn nicht optimal traf, aber entscheidend für Tillmann ablenkte. Dieser blieb ruhig aus etwa elf Metern Entfernung und schob kontrolliert ins rechte Eck zur Führung ein. Gladbach versuchte, den Ausgleich zu erzielen, aber sowohl Stöger (73.) als auch Scally (77.) scheiterten an Flekken. Schließlich sorgte Tabakovic mit einem Kopfball für den ersehnten Treffer.