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«Praxis Bülowbogen»-Schauspielerin Anita Kupsch ist tot

Millionen kennen sie als die freche Arzthelferin aus der Fernsehserie «Praxis Bülowbogen»: Die Berliner Schauspielerin Anita Kupsch ist im Alter von 85 Jahren gestorben.

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Die Schauspielerin Anita Kupsch ist tot. (Archivbild)
Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Die Schauspielerin Anita Kupsch ist tot. Sie sei am Donnerstag im Alter von 85 Jahren friedlich eingeschlafen, bestätigte ihr Ehemann Klaus-Detlef Krahn der Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin zufrieden, sie ist endlich erlöst». Kupsch spielte jahrzehntelang Theater und machte sich auch im Fernsehen einen Namen, vor allem in der ARD-Vorabendserie «Praxis Bülowbogen» (1987–1996). Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet.

«Klappe habe ich auch»

In der Serie aus den 1980er und 1990er Jahren spielte Kupsch die Arzthelferin Gabi Köhler in der Praxis von Dr. Peter Brockmann (Günter Pfitzmann). Auf die Frage, wie viel Übereinstimmung mit der Figur Gabi in ihr stecke, sagte die Schauspielerin mal: «Eigentlich gar keine. Außer dass sie eine Klappe hat. Und die Klappe habe ich auch.»

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Kupsch wurde 1940 in Berlin geboren. Als Kind tanzte sie im Kinderballett. Später absolvierte sie eine Ausbildung zur Visagistin, startete jedoch in den 1960er Jahren ihre Schauspielkarriere. Sie arbeitete mit Kollegen wie O.E. Hasse, Helmut Käutner und Rudolf Platte zusammen. Neben dem Theater war sie auch gerne im Kabarett tätig.

TV-Serien und Bühnenerfolge

Obwohl das TV-Publikum sie vor allem mit «Praxis Bülowbogen» verbindet, war Kupsch eine der meistbeschäftigten Schauspielerinnen Deutschlands. Sie war in fast 100 Rollen zu sehen. 

Im Laufe ihrer mehr als 50 Jahre währenden Karriere übernahm sie Rollen in TV-Reihen wie «Okay S.I.R.», «Ein Mann will nach oben» mit Harald Juhnke und «Anitas Welt». Sie war auch im US-Film «Tunnel 28» («Escape from East Berlin») zu sehen. Noch 2017 stand sie für die Serie «Die Spezialisten – Im Namen der Opfer» vor der Kamera.

Mit mehreren Bühnenstücken feierte sie Erfolge, etwa mit «Golden Girls» oder «Männer und andere Irrtümer». Nach Angaben des Berliner Schlosspark Theaters von Kabarettist und Schauspieler Dieter Hallervorden spielte Kupsch allein dieses Stück 1700 Mal.

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Am Ende ging es Kupsch nicht mehr gut. Sie war nach Angaben ihres Ehemannes in einer Pflegeeinrichtung in Berlin. «Sie lag nur im Bett, hat mich nicht mehr verstanden und konnte sich nicht mehr äußern», sagte der 79-Jährige. «Das war schon eine Erlösung.»

dpa