Magdeburg und Berlin liefern sich im Supercup ein Duell auf Augenhöhe. Am Ende jubelt der Vizemeister.
Premieren-Sieg: Berlin holt erstmals Handball-Supercup
Die Füchse Berlin haben die Titel-Jäger des SC Magdeburg ausgebremst und erstmals in ihrer Vereinsgeschichte den Handball-Supercup gewonnen. Der deutsche Vizemeister setzte sich vor 9.034 Zuschauern in Düsseldorf gegen den Meister und Pokalsieger mit 32:30 (17:17) durch und feierte im zweiten Anlauf ihren Premieren-Sieg in dem seit 1994 ausgetragenen Wettbewerb.
Im Jahr 2014 verlor der Hauptstadt-Club das Supercup-Duell gegen den THW Kiel, obwohl Jerry Tollbring mit neun Toren der beste Torschütze war. Auch neun Tore von Omar Ingi Magnusson reichten den Magdeburgern nicht zum dritten Triumph nach 1996 und 2001.
Der SCM wollte seinen Trophäenschrank nach der erfolgreichsten Saison in der Vereinsgeschichte mit dem Gewinn der Meisterschaft, des DHB-Pokals und der Club-WM weiter füllen. Trotz der Niederlage bleibt das Team von Trainer Bennet Wiegert ein Favorit auf den Titel in der beginnenden Bundesligasaison am kommenden Donnerstag.
In dem schnellen Spiel fanden die Füchse zuerst ihren Rhythmus und führten nach etwa zehn Minuten mit 6:4. Allerdings begann Magdeburg dann langsam Fahrt aufzunehmen und zog mit einem 4:0-Lauf vorbei. Vor allem Rückraumspieler Albin Lagergren zeigte sich in dieser Phase als zuverlässiger Torschütze.
Bei den Füchsen hatte Superstar Mathias Gidsel nur drei Wochen nach dem Gewinn der Olympia-Goldmedaille mit Dänemark anfangs Schwierigkeiten. In der ersten Halbzeit erzielte der 25-Jährige nur zwei Tore. Am Ende schaffte er es auf vier Treffer. Andere übernahmen die Rolle des Torschützen, insbesondere Linksaußen Tollbring und Rückraumspieler Lasse Andersson (7). Auf diese Weise erspielten sich die Füchse eine Zwei-Tore-Führung, die sie kurz vor der Pause jedoch wieder verloren.
Deshalb begann das Spiel nach der Halbzeit wieder bei null – und mit dem Rückkehrer Nikola Portner im Tor des Magdeburger Tores. Für den Schweizer war es das erste Pflichtspiel seit Anfang April, als er wegen einer positiven Dopingprobe suspendiert wurde.
Portner hat immer bestritten, Doping-Mittel eingenommen zu haben, und wurde vor kurzem von der Liga freigesprochen. Dennoch wird sein Fall auf Antrag der Nationalen Anti-Doping-Agentur zu einem noch nicht festgelegten Zeitpunkt vor dem Internationalen Sportgerichtshof verhandelt.
Das Spiel blieb hart umkämpft und knapp. Kein Team konnte sich deutlich absetzen. In der dramatischen Schlussphase bewies Berlin dann die besseren Nerven und feierte ausgelassen den verdienten Sieg.