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Musiala köpft Bayern zum Arbeitssieg – Notfall auf Tribüne

Nach zwei Auswärtsniederlagen meistern die Bayern die Drucksituation gegen Benfica Lissabon. Mit Sané kommt mehr Schwung – und Musiala trifft zum 1:0 in einer stillen Arena.

Die Fans strömen zur Allianz Arena, viele verspätet wegen Problemen bei der Anfahrt.
Foto: Sven Hoppe/dpa

Der FC Bayern hat die erste große Drucksituation in der Champions League nach langem Anrennen durch den neuen Kopfball-Spezialisten Jamal Musiala überstanden. Nach dem mühevollen, aber hochverdienten 1:0 (0:0) gegen Benfica Lissabon können die Münchner im neuen Ligaformat der Fußball-Königsklasse weiterhin auf die direkte Qualifikation für das Achtelfinale hoffen. Die Top 8 sind jedoch vorerst noch in weiter Ferne.

Die Partie am Mittwochabend wurde von einem medizinischen Vorfall auf der Tribüne überschattet, was dazu führte, dass in der ausverkauften Allianz Arena weitgehend Stille unter den Fans herrschte. Die Bayern-Fans in der Südkurve hörten auf, lautstark zu unterstützen.

Leroy Sané war der Wegbereiter für den wichtigen Erfolg. Der Nationalspieler ersetzte nach 56 Minuten den wirkungslosen Michael Olise und belebte sofort das Offensivspiel mit seinen Dribblings, Flanken und seinem Zug zum Tor vor den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Sané Ausgangspunkt bei Musiala-Tor

Zuerst legte der Flügelstürmer João Palhinha den Ball für einen erfolglosen Schussversuch ab. Danach schoss Sané selbst zweimal gefährlich, konnte aber am guten Benfica-Torwart Anatolij Trubin nicht vorbeikommen. Anschließend war Sané der Initiator des ersten Kopfballtores von Musiala in der Königsklasse. Der Nationalspieler verwertete eine Kopfballvorlage von Harry Kane. Es war die verdiente Belohnung für das unermüdliche und geduldige Anrennen der Münchner.

Sportdirektor Christoph Freund sprach vor dem Anpfiff bei DAZN von «einer ungewohnten Situation» für den FC Bayern nach den Auswärtsniederlagen gegen Aston Villa und den FC Barcelona. Nur drei Punkte aus den ersten drei Vorrundenpartien erzeugten einigen Druck. «Wir müssen eigentlich alle Spiel gewinnen», sagte Freund zur Zielsetzung, direkt ins Achtelfinale einzuziehen und nicht in eine Extra-K.o.-Runde zu müssen. 

Verspäteter Anpfiff

Es war ungewöhnlich, dass beide Teams ihre Aufwärmphase anpassen mussten. Aufgrund von U-Bahn-Problemen kamen viele Zuschauer nicht rechtzeitig ins Stadion. Daher begann das Spiel erst um 21.15 Uhr. Die Heimspiel-Atmosphäre kam nur kurz auf, da die Fans ihre Unterstützung einstellten, als es zu einem Notarzt-Einsatz im Mittelrang kam.

In der ungewöhnlichen Stille des Stadions hatten die Gastgeber Schwierigkeiten, Lücken in der dichten Benfica-Abwehr um den ehemaligen Bayern Renato Sanches zu finden. Häufig fehlte es an Genauigkeit beim letzten Pass. Und was auf das Tor kam, wurde vom Ukrainer Trubin pariert. Zweimal stand er nach einer Ecke bei Schüssen von Kane und Serge Gnabry richtig (38.).

https://x.com/FCBayern/status/1854262861876334701

Immerhin: Nach dem 1:4 in Barcelona vor zwei Wochen ließen die Münchner defensiv nichts anbrennen. Trainer Vincent Kompany sorgt dafür, dass seine Innenverteidiger Dayot Upamecano und Minjae Kim nicht mehr zu wild nach vorne verteidigen, sondern mehr auf Kontrolle setzen.

Nach der Halbzeitpause wurde Jan-Niklas Beste, der im Sommer vom FC Heidenheim verpflichtet wurde, bei Benfica eingewechselt. Der 25-Jährige musste jedoch hauptsächlich defensiv gegen die unermüdlich angreifenden Bayern helfen, die schließlich durch Sané und Musiala auf Kurs gebracht wurden.

dpa