Auf einer Insel wollen sich der US-Milliardär und die Ex-Journalistin Lauren Sánchez das Jawort geben. Angesichts der Proteste zeigen sich beide betont freundlich. Andere Gäste nicht.
Promi-Hochzeit in Venedig: Amazon-Gründer Bezos heiratet
In Venedig wird am Freitag die Promi-Hochzeit des Jahres stattfinden: Der US-Milliardär Jeff Bezos, Gründer des Online-Handelsriesen Amazon, und die ehemalige TV-Moderatorin Lauren Sánchez planen, sich auf einer Insel in der Lagune das Ja-Wort zu geben. Etwa 200 Gäste, darunter viele Prominente aus dem Showbusiness und der Geschäftswelt wie Kim Kardashian, Leonardo DiCaprio und Bill Gates, werden erwartet.
Bezos, 61 Jahre alt und mit einem geschätzten Vermögen von 220 Milliarden US-Dollar einer der reichsten Männer der Welt, und Sánchez, 55 Jahre alt, feiern ihre zweite Hochzeit. Aus früheren Beziehungen haben sie zusammen sieben Kinder. Die Feierlichkeiten erstrecken sich über drei Tage. Am Donnerstagabend fand bereits eine Party in einer alten Klosterkirche statt. Das Finale ist für Samstagabend auf einem ehemaligen Werftgelände geplant.
Strenge Sicherheitsvorkehrungen
Aus Angst vor Protesten oder einem Anschlag wird alles unter strengen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Das Paar übernachtet in einem Luxushotel am Canal Grande. Für viele ist eine Hochzeit in Venedig das Sinnbild für Romantik – was jedoch gerade im Sommer keineswegs sicher ist. Bei Temperaturen von über 30 Grad strömen täglich Zehntausende Besucher in die Stadt. Die Touristenboote fahren im Minutentakt vorbei.
Die Hochzeitsgäste sind auch in Luxushotels untergebracht, darunter US-Präsidententochter Ivanka Trump, die TV-Moderatorin Oprah Winfrey sowie Kris Jenner und ihre Töchter Kim und Khloé Kardashian. Auf der Einladungsliste stehen laut Medienberichten auch Barbra Streisand, Mick Jagger und Elton John. Bei der Trauung wird Matteo Bocelli, der Sohn des italienischen Startenors Andrea Bocelli, singen.
Kosten von mindestens zehn Millionen US-Dollar
Die Zeremonie soll am Freitag auf San Giorgio stattfinden, einer Insel direkt gegenüber vom Markusplatz. Der Garten eines ehemaligen Benediktinerklosters ist bereits seit Tagen hermetisch abgeriegelt. Das Hochzeitspaar und die Gäste können mit Wassertaxis dorthin gebracht werden. Es wird behauptet, dass das Paar mehr als 30 Boote reserviert hat. Offiziell gibt es von Bezos keine Bestätigung für den Termin. Auch vieles andere wird geheim gehalten.
Die Ausgaben für die Hochzeit werden auf mindestens zehn Millionen US-Dollar geschätzt. Der Präsident der Region Veneto, Luca Zaia, schätzte sie sogar auf 40 bis 48 Millionen Euro. Außerdem sprach er von einem Imagegewinn im Milliardenwert. Verschiedene Gruppen protestieren bereits seit Tagen gegen die Feierlichkeiten. Kritiker werfen Bezos vor, seinen Reichtum zur Schau zu stellen und die Stadt mit seinem vielen Geld kaufen zu wollen.
DiCaprio rennt zur Party in die Kirche
Bei der Party am Donnerstagabend fuhren der Amazon-Gründer und seine zukünftige Frau mit einem Wassertaxi zur Klosterkirche Madonna dell’Orto im Stadtviertel Cannaregio. Um die vielen Paparazzi zu beeindrucken, küssten sie sich auf dem Boot. Die Kanäle und Straßen rund um die Kirche waren gesperrt, nur die Hochzeitsgesellschaft durfte passieren – begleitet von einer großen Anzahl an Sicherheitskräften und anderem Personal.
Das Sicherheitspersonal versuchte ebenfalls, die Paparazzi daran zu hindern, vor der Kirche zu fotografieren. Laut einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Adnkronos rannte Hollywood-Star Leonardo DiCaprio sogar in die Kirche, um den Fotos auszuweichen. Bezos und Sánchez hingegen winkten den Schaulustigen zu. Das Paar bat seine Gäste, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen Geld für die Sanierung von Venedig zu spenden.
Hochzeitsgäste müssen keinen Eintritt zahlen
Die Stadt mit weniger als 50.000 Einwohnern profitiert zwar vom Massentourismus, aber leidet auch darunter. An bestimmten Terminen müssen Tagesgäste sogar zehn Euro Eintritt zahlen, auch an diesem Wochenende wieder. Hotelgäste – wie die Hochzeitsgesellschaft jetzt – sind davon ausgenommen. Allerdings müssen sie eine Übernachtungssteuer zahlen.