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RB Leipzig von Celtic Glasgow überrannt – Doppelpack Kühn

Für RB Leipzig läuft zunächst alles nach Plan. Dann dreht ein Ex-Leipziger das Spiel. Für die Sachsen wird die Lage in der Königsklasse nun immer bedrohlicher.

Die Anweisungen von der Seitenlinie halfen auch nichts: Marco Rose in Aktion.
Foto: Andrew Milligan/PA Wire/dpa

RB Leipzigs Chancen auf ein Weiterkommen in der Champions League verschlechtern sich zunehmend. Bei Celtic Glasgow erlitten die Sachsen mit dem 1:3 (1:2) die vierte Niederlage im vierten Spiel, der Tabellenzweite der Bundesliga bleibt punktlos in der Königsklasse. Nach der Führung durch Christoph Baumgartner (23. Minute) drehte ausgerechnet der ehemalige Leipziger Nachwuchsspieler Nicolas Kühn (35./45.+1) das Spiel. Reo Hatate (72.) erhöhte für die Schotten.

Im «Paradise», wie der Celtic-Park genannt wird, begann RB nach einer Schweigeminute der Teams für die Flutopfer in Valencia diesmal mit El Chadaille Bitshiabu in der Innenverteidigung. «Die linke Seite hinkt ein bisschen, wir wollten unbedingt einen Linksfuß mit Chad», sagte Trainer Marco Rose vor dem Anpfiff beim Streamingdienst DAZN. Im defensiven Mittelfeld bekam Kevin Kampl vor Arthur Vermeeren den Vorzug. Celtic-Coach Brendan Rogers nahm in seinem bekannten 4-3-3-System nur eine Änderung vor, brachte auf der linken Abwehrseite Greg Taylor für Alex Valle.

RB zu Beginn mit Problemen

RB hatte in den ersten 15 Minuten große Schwierigkeiten mit dem intensiven Pressing der Angreifer aus Glasgow. Erst danach gewannen die Sachsen vorübergehend mehr Sicherheit in ihrem Spiel. Loïs Openda zwang den Celtic-Torwart Kasper Schmeichel zum ersten Mal zu einer Glanzparade (22.). Nach einer Ecke von Kevin Kampl erzielte RB die Führung: Cameron Carter-Vickers lenkte den Ball unabsichtlich auf den zweiten Pfosten, wo Baumgartner entgegen der Laufrichtung von Schmeichel einnickte. Antonio Nusa hätte die Führung aus kurzer Distanz ausbauen können, schoss den Ball jedoch links am Tor vorbei (31.).

Leipzig hatte plötzlich das Spiel unter Kontrolle, aber dann startete Kühn sein Solo. Bitshiabu lief mit, konnte jedoch den Schlenzer ins Tor nicht verhindern. Auf der Tribüne jubelte die Rock-Legende und Glasgow-Fan Rod Stewart. Noch vor der Halbzeitpause drehte Kühn, der von 2015 bis 2018 im RB-Nachwuchs ausgebildet wurde, endgültig das Spiel. Nach einer Hereingabe von Hatate, die Taylor weiterleitete, schob der 24-Jährige den Ball aus fünf Metern ins Tor.

Leipzig fehlen die Ideen

Nach Wiederanpfiff dominierten «The Bhoys» die Partie. Leipzig wirkte frustriert und agierte zu ideenlos. Davor hatte Rose ausdrücklich gewarnt. «Es ist eine Drucksituation, der müssen wir uns stellen. Die Dinge, die wir besprochen haben, müssen wir mit dem Ball umsetzen», hatte der Trainer gesagt. Mit einem 20-Meter-Schuss von Benjamin Sesko gab RB zumindest ein Lebenszeichen ab, Schmeichel reagierte an seinem 38. Geburtstag jedoch gut (64.). 

Celtic spielte bis kurz vor Schluss die beste Abwehr der Bundesliga teilweise schwindlig. Nachdem Peter Gulacsi den Ball von Alistair Johnston abprallen ließ, staubte Hatate zum 3:1 ab. Damit war das Spiel entschieden.

dpa