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Regierung plant Rauch-Verbot

Geht es nach dem Willen der Regierung werden Zigaretten komplett verschwinden.

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Foto: NF24 / Canva

Rauchen ist eine weit verbreitete Gewohnheit, die sowohl gesundheitliche als auch soziale Auswirkungen hat. Trotz der bekannten Risiken und gesundheitlichen Schäden, die durch das Rauchen verursacht werden können, fällt es vielen Menschen schwer, damit aufzuhören. Doch geht es nach dem Willen der Regierung soll mit dem Rauchen bald komplett Schluss sein.

Britische Regierung will Rauchen verbieten

Früher war es üblich, den britischen Ex-Premierminister Winston Churchill mit einer Zigarre zu sehen, während das englische Topmodel Kate Moss oft mit einer Zigarette abgebildet wurde. Rauchen galt lange Zeit in Großbritannien als normal. Jedoch strebt die Regierung in London nun an, die Bevölkerung besser vor den Risiken des Rauchens zu schützen. Daher plant sie, es zukünftigen Generationen zu untersagen, Tabakprodukte auf legalem Wege zu erwerben.

In der zweiten Lesung stimmte das britische Unterhaus mit einer Mehrheit von 383 zu 67 Stimmen für den vorgeschlagenen Gesetzesentwurf. Trotz der Zustimmung stieß Premierminister Rishi Sunaks Regierung innerhalb seiner Partei auf beträchtlichen Widerstand. Allerdings erhielt sie Unterstützung von Seiten der Opposition.

„Gesundheitsministerin Victoria Atkins äußerte in der Unterhausdebatte am Dienstag: „Nikotin beeinträchtigt die Entscheidungsfreiheit der Menschen. Die überwiegende Mehrheit der Raucher beginnt in jungen Jahren, und drei Viertel geben an, dass sie nicht damit begonnen hätten, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätten, die Zeit zurückzudrehen.“ Sie betonte weiterhin, dass es die Aufgabe und Verantwortung der Regierung sei, die kommende Generation vor den Gefahren des Rauchens zu schützen.

Wie das Verkaufsverbot funktionieren soll

Die Regierung plant, den Erwerb von Tabak für Personen, die nach dem 1. Januar 2009 geboren wurden, zu verbieten. Hierfür soll das aktuelle Mindestalter von 18 Jahren schrittweise angehoben werden. Premier Rishi Sunak strebt an, dass niemand, der in diesem Jahr 15 Jahre alt wird oder jünger ist, jemals legal Tabakprodukte kaufen kann. Während das Rauchen für aktuelle Erwachsene weiterhin erlaubt bleibt und sie Zigaretten erwerben können, soll es für zukünftige Generationen extrem erschwert werden.

Nach Angaben der Regierung könnte die Raucherquote unter den 14- bis 30-Jährigen bis zum Jahr 2040 fast auf null sinken. Atkins betont, dass das Gesetz dazu beitragen werde, Tausende von Leben zu retten, den staatlichen Gesundheitsdienst NHS zu entlasten und die Produktivität des Vereinigten Königreichs zu steigern. Jedes Jahr sterben in Großbritannien Zehntausende Menschen an den gesundheitlichen Folgen des Rauchens.

Widerstand in eigenen Reihen

Sunak steht jedoch vor starkem Widerstand innerhalb seiner eigenen Partei. Er hatte für die Abstimmung keine Fraktionsdisziplin angeordnet. Wirtschaftsministerin Kemi Badenoch, die als potenzielle Nachfolgerin für Sunak gilt, kündigte auf der Plattform X an, sie werde gegen den Gesetzesentwurf stimmen. Zahlreiche andere Konservative schlossen sich dem Widerstand gegen Sunak an.

Liz Truss, Sunaks unmittelbare Vorgängerin an der Spitze der Partei und Regierung, bezeichnete das Vorhaben als Eingriff in die Entscheidungsfreiheit erwachsener Menschen. Der ehemalige Premierminister Boris Johnson, der nicht mehr im Unterhaus sitzt, äußerte sich kritisch: „Einige der aktuellen Entscheidungen im Namen des Konservatismus halte ich für absurd.“

Der konservative Abgeordnete Nick Fletcher bezeichnete die Maßnahmen als Bevormundung durch einen überfürsorglichen Staat. Er sagte: „Wenn wir Erwachsenen immer mehr Entscheidungen abnehmen, verlassen sich immer mehr Menschen darauf, dass der Staat für sie entscheidet.

Auch in Deutschland hat sich die Haltung gegenüber dem Rauchen deutlich gewandelt. Seit 1991 ist der Zigarettenverkauf um über die Hälfte gesunken. In Restaurants ist Rauchen nicht mehr gestattet, und das Bild von rauchenden Politikern in Fernsehtalkshows, ähnlich wie Churchill, der 1965 verstarb, gehört ebenso der Vergangenheit an.

TS
Quellen: T-Online