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Reisen als Jungbrunnen: Wie Urlaub den Alterungsprozess verlangsamen kann

Positive Reiseerlebnisse fördern das Wohlbefinden und reduzieren Stress. Studien zeigen, dass körperliche Aktivitäten wie Wandern und Radfahren die Selbstheilungskräfte stärken können.

Urlaubs- und Reiseglück könnte sich womöglich positiv auf den Alterungsprozess auswirken, vermuten australische Forscher.
Foto: imago/Blue Jean Images/Lane Oatey

Wissenschaftler der Edith Cowan University (ECU) in Australien haben in einer fächerübergreifenden Untersuchung entdeckt, dass Reisen den Alterungsprozess verlangsamen könnte. Sie nutzten die Entropie-Theorie im Bereich des Tourismus und analysierten, wie positive Reiseerlebnisse die Gesundheit unterstützen und den Alterungsprozess beeinflussen können. Das ist der Hintergrund.

Entropie und der Alterungsprozess

Der Ausdruck Entropie kommt aus der Physik und beschreibt die generelle Neigung des Universums zu Unordnung und Zerfall. In einer australischen Studie wurde die Hypothese aufgestellt, dass positive Reiseerlebnisse den Anstieg der Entropie verlangsamen und dadurch einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben könnten. Im Gegensatz dazu könnten negative Erlebnisse die Zunahme der Entropie beschleunigen und sich negativ auf die Gesundheit auswirken.

„Altern ist ein unvermeidlicher Prozess, der jedoch verlangsamt werden kann“, sagte Fangli Hu, Doktorandin an der ECU. Sie betonte, dass Reisen das körperliche und geistige Wohlbefinden durch das Erleben neuer Umgebungen, körperliche Betätigung und soziale Kontakte steigern könne. Praktiken wie Wellness- oder Yoga-Tourismus seien Beispiele dafür, wie Reisen die Gesundheit fördern könnten.

Reisetherapie als Schlüssel zum hohen Alter?

Ein besonderes Augenmerk wurde auf das Konzept der „Reisetherapie“ gerichtet, das Reisen als mögliches Mittel zur Gesundheitsförderung sieht. Angenehme Reiseerlebnisse könnten dem Körper helfen, einen Zustand geringer Entropie zu bewahren, indem sie das Immunsystem anregen und Stress abbauen. Hu zufolge können erholsame Urlaubsaktivitäten chronischen Stress mindern und das Immunsystem stabilisieren, was die Erholung und Selbstheilung des Körpers fördert.

Auch körperliche Aktivitäten wie Wandern, Radfahren oder Klettern spielen eine Rolle. Sie regen den Stoffwechsel, die Durchblutung und den Abtransport von Abfallstoffen an und stärken so die Selbstheilungskräfte des Körpers. „Moderate Bewegung unterstützt nicht nur Knochen, Muskeln und Gelenke, sondern auch das so genannte Anti-Verschleiß-System des Körpers“, sagt Hu.

Entropie, Reisen und Altern: Mehr Forschung notwendig

Die Untersuchung hebt jedoch ebenfalls die Risiken hervor, die mit Reisen einhergehen können, wie etwa Infektionskrankheiten, Unfälle oder Sicherheitsprobleme. Besonders die COVID-19-Pandemie hat verdeutlicht, dass negative Reiseerlebnisse gesundheitliche Probleme und eine Zunahme von Unordnung verursachen können.

Existiert tatsächlich ein Zusammenhang zwischen Urlaub und dem Alterungsprozess? Könnte dieser Effekt sogar messbar sein? Diese Fragen muss nun die wissenschaftliche Gemeinschaft klären, da der Artikel von Hu kürzlich in der Zeitschrift „Travel Research“ erschienen ist. Weitere Untersuchungen, die den Einfluss des Reisens auf das Altern genauer analysieren, scheinen nun erforderlich zu sein.

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