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Rentenschock? Bundesregierung plant Mega-Reform für Millionen – DAS ändert sich bald bei der Mütterrente und Aktivrente

Kommt jetzt endlich mehr Geld für Mütter? Und sollen Rentner bald steuerfrei weiterarbeiten dürfen? Die Bundesregierung hat große Pläne – doch es regt sich erste Kritik. Wir erklären, was wirklich geplant ist und wer profitieren soll.

Foto: Depositphotos

Mütterrente III: Mehr Geld für Eltern mit älteren Kindern

Ab dem 1. Januar 2027 soll die sogenannte Mütterrente III greifen – zumindest wenn es nach dem Willen der Bundesregierung geht. Eltern, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, sollen dann endlich gleichgestellt werden: Statt bisher 2,5 Jahren sollen künftig 3 Jahre Erziehungszeit pro Kind bei der Rente angerechnet werden.

Bisher profitieren nur Eltern von Kindern, die nach 1992 geboren wurden, von dieser Regelung. Mit der neuen Reform würde eine Gerechtigkeitslücke geschlossen – zumindest theoretisch.

Zehn Millionen Menschen betroffen – Umsetzung könnte Jahre dauern

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) warnt jedoch: Eine fristgerechte Umsetzung zum 1. Januar 2027 sei kaum realistisch. Die IT-Systeme müssten erst angepasst werden, außerdem sei der Aufwand gigantisch. Man rechne mit rund zehn Millionen Betroffenen. Sollte es Verzögerungen geben, soll die Auszahlung zumindest rückwirkend erfolgen – vermutlich ab 2028.

Wie viel bringt die Mütterrente III?

Eltern bekommen künftig pro Kind einen halben Entgeltpunkt mehr – das entspricht aktuell rund 20,40 Euro im Monat. Bei drei Kindern macht das ein monatliches Plus von etwa 61 Euro – oder rund 730 Euro im Jahr. Das Geld wird automatisch auf die Rentenzahlung angerechnet – ein Antrag ist nicht nötig.

Die Aktivrente: Arbeiten im Alter bald steuerfrei?

Schon ein Jahr früher, nämlich 2026, soll die sogenannte Aktivrente starten. Die Idee: Rentner dürfen dann bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei dazuverdienen. Die bisherige Regelung – bei der jeder Euro versteuert werden muss – soll damit fallen.

Ziel ist es, ältere Menschen zum Weiterarbeiten zu motivieren – auch um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Ein weiteres Detail: Das sogenannte Vorbeschäftigungsverbot soll abgeschafft werden. Bisher durften Rentner in ihrem früheren Job nur unbefristet weiterarbeiten – künftig soll auch ein befristeter Vertrag möglich sein.

Viel Kritik – bringt die Aktivrente überhaupt etwas?

Nicht alle Experten sind überzeugt. Die Bundesbank etwa glaubt nicht, dass Geld allein ein ausreichender Anreiz sei. Vielmehr seien Freude an der Arbeit und soziale Bindungen entscheidend. Auch ist bisher unklar, ob die Regelung auch für Menschen gilt, die früher in Rente gegangen sind.

Der Flickenteppich bleibt – oder?

Ökonom Andreas Peichl vom ifo Institut forderte zuletzt grundsätzliche Reformen im Renten- und Sozialsystem. Über 500 verschiedene Leistungen gebe es – kaum jemand blicke noch durch. Seine Vision: Wohngeld, Kinderzuschlag und Co. abschaffen – stattdessen eine Leistung „aus einem Guss“.

Ob die neuen Rentenpläne der Bundesregierung der große Wurf werden – oder in der Bürokratie stecken bleiben – bleibt abzuwarten. Fest steht: Für Millionen Menschen könnten sie erhebliche finanzielle Auswirkungen haben.

TS
Quellen: rp-online.de