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Riffmantas fühlen sich im Inselparadies Raja Ampat pudelwohl

Die Zahl von Riffmantas ist weltweit fast überall rückläufig. Nur in einem tropischen Inselarchipel haben die Rochen ihr Paradies gefunden. Aber warum fühlen sie sich in Raja Ampat so pudelwohl?

Riffmantas im Meer vor dem Inselparadies Raja Ampat. Rund um das abgelegene Archipel im Indopazifik haben Riffmantas ihr Paradies gefunden.
Foto: Edy Setyawan/Waipapa Taumata Rau, University of Auckland./dpa

Rund um ein abgelegenes Archipel im Indopazifik haben Riffmantas ihr Paradies gefunden: In Raja Ampat nordwestlich von Papua Neuguinea hat die Zahl der Rochen im Laufe eines Jahrzehnts enorm zugenommen, wie eine Studie der neuseeländischen Universität Auckland ergab. Die Forscher sprechen von «einer seltenen guten Nachricht aus der Meereswelt». Das Gedeihen der Tiere rund um das indonesische Inselarchipel sei vor allem langfristigen Schutzmaßnahmen zu verdanken – was wiederum zeige, wie wichtig Meeresschutzgebiete (MPAs) und streng kontrollierte Fischereivorschriften seien, sagte Hauptautor Edy Setyawan.

Riffmantas werden auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet eingestuft. Die jetzt in der Fachzeitschrift «Frontiers of Marine Science» publizierte Studie sei der erste veröffentlichte Beweis dafür, dass die Population der zu den Teufelsrochen gehörenden Art überhaupt irgendwo auf der Welt wachse. «Trotz des weltweiten Rückgangs von Haien und Rochen in den Ozeanen aufgrund von Überfischung in den letzten 50 Jahren haben sich die Riffmantas in Raja Ampat erholt und gedeihen dort», so Setyawan.

Gezählt und für gut befunden

Das Team untersuchte die Zahl der Riffmantas (Mobula alfredi) in zwei der größten MPAs von Raja Ampat – Dampier Strait und South East Misool – über einen Zeitraum von elf Jahren. Die einzelnen Rochen wurden dabei über ihre Musterung identifiziert. «Die natürlichen Markierungen am Bauch sind für jedes Individuum einzigartig», erläutern die Wissenschaftler. Zwischen 2009 und 2019 stieg die Zahl der Tiere in Dampier Strait demnach jährlich um knapp 4 Prozent auf rund 320 Exemplare, in South East Misools sogar um fast 11 Prozent auf geschätzt mehr als 500 Individuen.

Die Überlebensrate der Tiere sei durch die Schutzmaßnahmen in den beiden Regionen extrem hoch. Zudem hätten in Raja Ampat durch das El Niño/Southern Oscillation-Phänomen (ENSO) die Planktonzahlen stark zugenommen. «Das führte zu größeren und häufigeren Ansammlungen der Rochen zum fressen, was wiederum mehr Paarungsmöglichkeiten bot.»

Heute gibt es Schätzungen zufolge weltweit noch 16.000 bis 18.000 Riffmantas, wobei die Malediven mit etwa 5000 Tieren die größte Population beherbergen. Indonesien folgt mit etwa 3500 Exemplaren. «Leider ist die Zahl der Riffmantas aber allgemein rückläufig», sagte Setyawan. Mehr und besser gemanagte Meeresschutzgebiete seien erforderlich, um die Lebensräume zu schützen.

Die Flossen-Spannweite von Riffmantas beträgt bis zu 5 Meter. Bis zur Geschlechtsreife dauert es lange. Ein ausgewachsenes Weibchen bringt dann nur alle 2 bis 3 Jahre nach 12 bis 13 Monaten Trächtigkeit ein Junges zur Welt. «Die späte Reifung und geringe Fruchtbarkeit machen die Art besonders anfällig für Populationsrückgänge», betonen die Forscher.

dpa