Putin fürchtet sich vor dem Nato-Land Polen, besonders dessen Waffenlieferungen an die Ukraine stören ihn massiv. Jetzt droht er dem Land.
Russland droht Polen
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Freitag, aus Polen käme eine feindselige Rhetorik, und Warschau könne „eine Quelle der Bedrohung“ sein.
Polen hat sich an die Spitze der Forderungen nach einer Verschärfung der EU-Sanktionen und einer Aufrüstung der Ukraine durch das westliche NATO-Bündnis gestellt, die sich gegen die in den Osten des Landes vorgedrungenen russischen Streitkräfte wehren will.
Die polnische Umwelt- und Klimaministerin Anna Moskwa sagte am Montag, dass „Polen stolz darauf ist, auf Putins Liste der unfreundlichen Länder zu stehen“.
Nach seiner Rückkehr vor drei Wochen aus Kiew hat Polens Präsident Andrzej Duda Russland vorgeworfen, in der Ukraine einen «totalen Krieg» zu führen. «Das ist kein Krieg, das ist Terrorismus», sagte Duda. Wie auch seine baltischen Kollegen betonte er: Zur Rechenschaft für die Verbrechen gezogen werden müssten nicht nur diejenigen, die sie begangen hätten, sondern auch die, die die Befehle dazu erteilten.
Die Eindrücke aus dem von Luftangriffen und Raketen zerstörten Ort Borodianka werde er nie vergessen, sagte Duda im April im südpolnischen Przemysl. Er hoffe, sein gemeinsamer Besuch mit den Präsidenten Litauens, Lettlands und Estlands bei dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj sei sichtbares Zeichen der Unterstützung für die Verteidiger der Ukraine.
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<h2>Mehr als 3 Millionen Einreisen aus Ukraine</h2>
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich knapp 3 Millionen Menschen von dort ins Nachbarland Polen in Sicherheit gebracht. Damit ist die polnische Bevölkerung damit kurzzeitig um 8 Prozent gewachsen.
Die Ukraine hatte vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze.
Die Zahl der Menschen aus der Ukraine, die seit dem 24. Februar hierzulande Zuflucht gesucht haben, dürfte jedoch tatsächlich höher liegen, da es in der Regel keine stationären Kontrollen an den EU-Binnengrenzen gibt und Ukrainer für 90 Tage ohne Visum einreisen dürfen. Auch über eine mögliche Weiterreise in ein anderes EU-Land oder eine Rückkehr in die Ukraine liegen keine verlässlichen Daten vor.
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<h2>Polen liefert massiv Waffen an die Ukraine</h2>
Deutschland liegt mit seinen Leistungen an die Ukraine von 3,5 Milliarden Euro gesamt auf Platz zwei, zeigen zumindest aktuelle Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW), berichtet die „Zeit“. Joe Biden kündigte sogar zusätzliche 33 Milliarden Dollar an.
Polen liefert seit Beginn des Krieges schwere Waffen, darunter laut dem «Wall Street Journal» auch mindestens 240 Panzer aus Zeiten des Warschauer Paktes Höhe, im Wert von 1,6 Milliarden Euro. Polen ist damit hinter den USA einer der größten Waffenlieferant der Ukraine. Aus diesem Grund drehte Putin Polen den Gashahn zu. Doch die Polen konnten schnell Alternativen finden.
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<h2>Litauen, Lettland und Polen eröffneten eine neue Gaspipeline „GIPL“ – „Dies ist eine Antwort auf die Erpressung Russlands“</h2>
Die GIPL, die eine Alternative zu Gazprom werden soll, verbindet die Erdgastransportsysteme Polens und Litauens und damit auch den Rest der baltischen Länder umgeht aber russisches Territorium.
„Dies ist eine Antwort auf die Erpressung Russlands“, sagte der polnische Präsident Andrzej Duda.
Er stellte fest, dass die Gaspipeline „die Sicherheit“ des Landes stärke.
„Wir starten ein gemeinsames Werk, das nicht zu spät kommt – es ist rechtzeitig. Ein Werk, das nicht repariert, sondern baut, das Polen und Litauen verbindet, das Europa verbindet und unsere Sicherheit stärkt. Ich freue mich, dass diese Verbindungsleitung uns dienen und in hohem Maße die Diversifizierung für uns und andere EU-Länder sicherstellen wird“, sagte Andrzej Duda.
An der Zeremonie nahmen neben den Präsidenten Polens und Litauens, Andrzej Duda und Gitanas Nauseda, auch der Präsident Lettlands, Egils Levits, und der EU-Kommissar für Energie, Kadri Simson, teil.
Dank der neuen Gasverbindung erhält Polen Zugang zum LNG-Terminal „Independence“, das sich in Klaipeda in Litauen befindet. Die Projektteilnehmer sind der polnische Betreiber GAZ-SYSTEM S.A. und AB Amber Grid, der litauische Fernleitungsnetzbetreiber.
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Die Verbindung der Gastransportsysteme wurde von der EU mit fast 300 Millionen Euro kofinanziert. Die gesamte Gaspipeline kostete mehr als 500 Millionen Euro. Sie ist in der Lage, Gas von Litauen nach Polen und von Polen nach Litauen zu pumpen. Ihre maximale Kapazität beträgt 2,4 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Die Länge der Pipeline beträgt 508 km, von denen 165 km in Litauen und 343 km in Polen verlegt werden.
Quellen: Reuters, The Times Hub, NZZ, Zeit