Karazor hofft auf Aufhebung der Sperre und ist voller Vorfreude für das Spiel gegen Sparta Prag.
Stuttgart fiebert Champions-League-Heimspiel entgegen
Atakan Karazor hegt keinen Groll mehr, stattdessen verspürt er «brutale» Vorfreude. Genau wie der ganze Club und dessen Fans fiebert der Kapitän dem ersten Champions-League-Heimspiel des VfB Stuttgart seit mehr als 14 Jahren entgegen. Erstmals nach 5334 Tagen wird in der Arena der Schwaben am Dienstag (18.45 Uhr/DAZN) wieder die berühmte Hymne der europäischen Königsklasse erklingen. Über seinen vieldiskutierten Platzverweis in der Fußball-Bundesliga am Wochenende hat sich Karazor genug geärgert. Jetzt gilt sein voller Fokus der Partie gegen den tschechischen Meister Sparta Prag.
Starkem Spiel bei Real folgte Gala gegen Dortmund
«Den Schlag spüre ich noch», sagte Karazor, der beim 2:2 beim VfL Wolfsburg am Samstag von Gegenspieler Maximilian Arnold am Knöchel getroffen worden war. Doch das soll ihn nicht davon abhalten, auch gegen Prag wieder vorneweg zu marschieren und sich in jeden Zweikampf zu werfen. Er werde wohl mit einem Tapeverband spielen, kündigte Stuttgarts Anführer an. Die Partie sei eine «sehr, sehr große Sache» für alle beim VfB – ob auf oder neben dem Rasen. Man wolle ein ähnliches Gesicht zeigen wie vor zwei Wochen in Madrid.
Beim Titelverteidiger Real hatten die Stuttgarter zwar mit 1:3 verloren, aber eine starke Leistung gezeigt. Sie brachten viel Schwung in die Liga und besiegten Borussia Dortmund im nächsten Spiel mit 5:1. Das Unentschieden in Wolfsburg war zwar wieder ein Rückschlag. Die Moral der Schwaben stimmte jedoch, da sie trotz Unterzahl durch Joker Deniz Undav spät noch zum Ausgleich kamen. Auch ihr Ärger über die Gelb-Rote Karte hat sich weitgehend gelegt.
VfB legt Einspruch gegen Platzverweise ein
Karazor sagte, dass er hoffe, dass seine Sperre für das kommende Bundesliga-Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim aufgehoben wird. Trotzdem sei der Vorfall in Wolfsburg für ihn abgeschlossen. Er war nach einem Zweikampf mit Maximilian Arnold vom Platz gestellt worden, obwohl der VfL-Profi ihn getroffen hatte – nicht umgekehrt. Schiedsrichter Sven Jablonski gab zu, einen Fehler gemacht zu haben, und Karazor akzeptierte die Entschuldigung. Der VfB hat beim Deutschen Fußball-Bund Einspruch eingelegt. Jetzt heißt es abwarten.
Und das Ziel ist, die ersten Punkte in der Champions League zu sammeln. Mit Karazor. Wahrscheinlich wird auch wieder Nationalstürmer Undav in der Startelf stehen, wie Trainer Sebastian Hoeneß bereits erwähnte. Allerdings fehlt Außenverteidiger Josha Vagnoman, der in Wolfsburg ebenfalls verletzt wurde und entweder durch Pascal Stenzel oder Anrie Chase ersetzt wird.
Hoeneß warnt vor stark gestarteten Tschechen
Sparta mag nicht die Klasse der Königlichen aus Madrid haben. Hoeneß warnte aber eindringlich vor dem 14-maligen tschechischen Champion. «Das ist ein Brett, das da kommt», sagte der VfB-Coach. Der Hauptstadt-Club, dessen Sportdirektor der frühere Dortmunder Mittelfeldstar Tomas Rosicky ist, startete mit einem 3:0 gegen RB Salzburg in die neue Ligaphase der Champions League. Das 2:3 gegen Sigma Olmütz in der Liga am vergangenen Freitag war die erste Pflichtspielniederlage der Saison. Hoeneß erwartet Schwerstarbeit.
Jeder Spieler des VfB habe seine eigene Geschichte und es verdiene es, an diesen großen Abenden dabei zu sein, erklärte Kapitän Karazor. Das wolle er den Teamkollegen noch einmal bewusst machen. Bevor in Stuttgart erstmals seit dem 1:1 gegen den ruhmreichen FC Barcelona im Februar 2010 wieder Königsklassen-Fußball gespielt wird.