Der 23-Jährige verblüffte die Fachwelt mit seiner Zeit von 3:39,96 Minuten und setzt ein Achtungszeichen für die Weltmeisterschaften.
Schwimmer Lukas Märtens bricht Weltrekord über 400 Meter Freistil
Er war bereits Olympiasieger, jetzt feiert Lukas Märtens den nächsten Meilenstein seiner Schwimmkarriere: Der 23-Jährige hat den fast 16 Jahre alten Weltrekord von Paul Biedermann über 400 Meter Freistil gebrochen. Märtens schlug bei den Swim Open von Stockholm nach 3:39,96 Minuten an und verblüffte die Fachwelt. Der Magdeburger war elf Hundertstelsekunden schneller als Biedermann bei seiner Bestmarke im Sommer 2009.
Besonders kurios: Märtens verbesserte die Zeit nicht beim lange geplanten Saisonhöhepunkt, sondern im ersten internationalen Wettkampf seit Olympia 2024. Er war direkt aus einem dreiwöchigen Höhentrainingslager in der Sierra Nevada angereist.
Märtens ist verblüfft, Biedermann gratuliert
«Ich habe mich nach dem Höhentrainingslager gut gefühlt und wusste, dass ich in Form bin – aber mit so einer Zeit habe ich wirklich nicht gerechnet», sagte er. «Der Weltrekord kam überraschend, das muss ich erst mal sacken lassen.»
Auch Biedermann gratulierte. «Herzlichen Glückwunsch: Was eine krasse Leistung! Ich freue mich sehr, dass der Rekord in Sachsen-Anhalt bleibt!», schrieb der frühere Top-Athlet aus Halle an der Saale bei Instagram.
Märtens betonte mit der Bestmarke erneut seine herausragende Klasse – und dass auch in der post-olympischen Saison mit ihm zu rechnen ist. Der Fußballfan und Parfum-Liebhaber hat sich zum führenden Schwimmer im deutschen Team entwickelt.
Auch sein Trainer wundert sich
2022, 2023 und 2024 gewann der Schützling von Langstrecken-Bundestrainer Bernd Berkhahn bei den Weltmeisterschaften jeweils eine Medaille. Bei den Sommerspielen von Paris folgte dann die Krönung: Gold über 400 Meter Freistil. Schon damals hatte Märtens den Weltrekord im Hinterkopf. In 3:41,78 Minuten klappte es nicht. «Es ist mir scheißegal, ob der jetzt gefallen ist oder nicht», sagte er damals. Nun erfüllte er sich auch diesen Traum.
«Lukas hat sich hier in einen Rausch geschwommen. Mit so einer Zeit konnte man hier eigentlich noch nicht rechnen», sagte Berkhahn.
Seine herausragenden Schwimmfähigkeiten lassen sich auch durch Rückschläge nicht beeinträchtigen. Letzten Herbst musste Märtens eine längere Pause einlegen. Um seine wiederkehrenden Nasennebenhöhlenprobleme loszuwerden, unterzog er sich zwei Nasenoperationen.
Er hat mit seiner historischen Zeit bereits ein Achtungszeichen in Richtung Weltmeisterschaften gesetzt. Bei den Weltmeisterschaften Ende Juli und Anfang August in Singapur zählt der Magdeburger zu den Top-Favoriten.