Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Schweizer Jodeln ist immaterielles Kulturerbe der Menschheit

Jodeln als Kulturerbe: Die Unesco würdigt die Schweizer Tradition. Was das für Ausbildung, Forschung und die nächste Generation bedeutet.

In der Schweiz ist man stolz auf die Kunst des Jodelns. (Archivbild)
Foto: Arno Balzarini/KEYSTONE/dpa

Das Schweizer Jodeln gehört nun zum Kulturerbe der Menschheit. Die Unesco nahm die Tradition aus dem Alpenland bei einer Sitzung in Neu-Delhi auf ihre Repräsentative Liste für das Immaterielle Kulturerbe auf. «Das Jodeln dient als kraftvoller Ausdruck der Identität und einer Einheit stiftenden Kulturpraxis», hatte es zuvor zur Nominierung aus der Schweiz geheißen. 

Die Dozentin für Jodeln an der Hochschule für Musik in Luzern, Nadja Räss, stand speziell mit Studentinnen und Studenten vor 05.00 Uhr auf, um die Entscheidung in Neu-Delhi live zu verfolgen. «Es ist ein unglaublich gutes Gefühl», sagte sie dem Sender SRF. «Es ist wie vorgezogene Weihnachten.» Sie war an der Erstellung des Antrags beteiligt.

Förderung des Jodel-Nachwuchses

Durch die Einschreibung verpflichten sich die Vertragsstaaten, das immaterielle Kulturerbe auf ihrem jeweiligen Staatsgebiet zu fördern. Das Bundesamt für Kultur in Bern gab bekannt, dass es nun verstärkt den Nachwuchs und die Ausbildung unterstützen werde. Darüber hinaus ist geplant, das Jodeln systematisch zu dokumentieren und weiter zu erforschen.

Als immaterielles Kulturerbe gelten lebendige Traditionen in den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Der zwischenstaatliche Unesco-Ausschuss hat während seiner 20. Sitzung in der indischen Hauptstadt auch die italienische Küche, die Schwimmbad-Kultur in Island und das hinduistische Lichterfest Diwali (Dipavali) aus dem Gastgeberland Indien aufgenommen.

In diesem Jahr gab es 55 Nominierungen für die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Es gab auch 11 Anträge für die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes sowie einen Vorschlag für das sogenannte Register guter Praxisbeispiele.

dpa