RB Leipzig verpasst europäische Qualifikation nach enttäuschender Bundesliga-Saison. VfB siegt dank Demirovic 3:2.
Historischer Sieg für VfB Stuttgart in Leipzig
Der VfB Stuttgart hat durch den ersten Bundesligasieg überhaupt in Leipzig den notwendigen Schwung für das Pokalfinale geholt. RB Leipzig verzeichnet mit dem 2:3 (2:1) und nur 51 Punkten die schlechteste Bundesliga-Saison. Auch die angestrebte Qualifikation für die Conference League im Fernduell mit den Mainzern gelang nicht.
RB Leipzig hat zum ersten Mal seit dem Aufstieg 2016 die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb verpasst. Zuvor hatten sie sich siebenmal in acht Jahren für die Champions League qualifiziert.
Xavi Simons (8. Minute) und Ridle Baku (44.) brachten RB vor 47.800 Zuschauern jeweils in Führung. Für Stuttgart glichen erst Deniz Undav (23.), dann Nick Woltemade (57.) aus. Der eingewechselte Ermedin Demirovic (78.) sorgte mit dem 3:2 für den VfB-Sieg.
RB ohne Sesko und Openda
Der Interimstrainer Zsolt Löw absolvierte sein letztes Pflichtspiel bei RB, bevor er wieder ins globale Konzern-Team um den Head of Global Soccer Jürgen Klopp wechselt. Mit einer runderneuerten Mannschaft um die Youngster El-Chadaille Bitshiabu in der Innenverteidigung sowie Tidiam Gomis und Antonio Nusa als Sturmduo setzte er ein Zeichen für die Zukunft. Benjamin Sesko und Loïs Openda ließ er dafür auf der Bank.
Jedoch haben die Gäste die erste Gelegenheit, da sie eine Woche vor dem DFB-Pokalfinale in Berlin gegen Arminia Bielefeld auf Nationalspieler Angelo Stiller (Fußverletzung) verzichten mussten. Trainer Sebastian Hoeneß brachte außerdem gleich vier Neue in der Startelf.
Woltemade (6.) verfehlte dann die Führung aus elf Metern, als er nur den linken Pfosten traf. Besser machte es auf der Gegenseite Simons (8.), der den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend per Hacke über die Linie brachte. Danach verhinderte RB-Torhüter Peter Gulacsi den Ausgleich, nachdem Undav (16.) einen Schlenzer von halblinks geschickt in den Winkel zirkelte. Mit dem Kopf klappt es dann bei Undav (23.) nach Flanke von Maximilian Mittelstädt besser.
Stuttgart mutiger
Der Ausgleich brachte jedoch wenig Schwung, das Spiel verflachte eher, beide Teams nahmen das Tempo raus. Leipzig wurde nur bei Umschaltaktionen gefährlich. So wie in der 44. Minute: David Raum macht das Spiel mit Simons schnell, der links von der Strafraumgrenze abzieht. VfB-Keeper Alexander Nübel ist zur Stelle und wehrt nach vorne ab, wo Baku (44.) freistehend den Ball über die Linie zum 2:1 drückt.
Kaum wurde im Stadionrund das 1:1 in Mainz gegen Leverkusen bekannt, was die Europapokal-Qualifikation bedeuten würde, schon traf Woltemade (57.) per Kopf nach erneuter Vorarbeit von Maximilian Mittelstädt. RB tat sich im Spielaufbau schwer, hatte wenig kreative Ideen, spielte viel quer und zurück statt steil und vertikal. Die Schwaben waren da mutiger und belohnten sich mit dem 3:2 durch den eingewechselten Demirovic (78.), der nach einem Fehlpass von Lutsharel Geertruida aus neun Metern trifft.
Anschließend wurde es lebhaft. Zuerst wehrte Nübel einen Rückzieher von Yussuf Poulsen ab (82.), dann erzielte der eingewechselte Openda das vermeintliche 3:3 (83.) – der Schiedsrichter sah jedoch zuvor ein Foulspiel. Somit blieb es beim ersten VfB-Sieg im siebten Anlauf.