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Selenskyj erwartet stärkere Flugabwehr im Juli

In Kiew trifft Präsident Selenskyj eine US-Delegation. Dabei dankt er nicht nur für die Hilfe Washingtons im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Er sagt vor allem, was er künftig erwartet.

Selenskyj erwartet diesen Monat eine Stärkung der ukrainischen Flugabwehr.
Foto: Eric Lalmand/Belga/dpa

Kiew (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet im Juli eine Stärkung der Flugabwehr in seinem Land gegen die russischen Luftangriffe. Die versprochenen Kampfjets vom Typ F-16 in ausreichender Menge und Qualität, Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot und Raketen mit größerer Reichweite hätten auf den Verlauf des Krieges einen entscheidenden Einfluss, sagte Selenskyj in seiner am Montag in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Die Ukraine könne in diesem Monat noch mehr Schutz ihres Luftraums vor dem Aggressor Russland erhalten.

Selenskyj hat seit Monaten die westlichen Verbündeten aufgefordert, mehr Unterstützung beim Schutz des Luftraums vor russischen Bomben, Raketen und Drohnen zu leisten. Der Staatschef betonte, dass das Land auf dem Weg sei, echte Sicherheit zu erlangen. Mehrere Staaten haben der Ukraine F-16-Kampfjets zugesagt und ukrainische Piloten für den Einsatz an den Maschinen ausgebildet. Russland betrachtet dies als eine neue Eskalationsstufe in dem Krieg.

«Dieser Monat kann der Ukraine mehr Stärke bringen, vor allem beim Schutz unseres Luftraums und bei der echten Sicherheit für unser Land», sagte er. Dabei setze das Land vor allem auf die USA als Verbündete.

https://x.com/ZelenskyyUa/status/1807831374864285986

Selenskyj dankt US-Delegation in Kiew für Hilfe

Bei einem Treffen mit Vertretern des US-Kongresses in Kiew dankte Selenskyj Washington für die andauernde Hilfe im Abwehrkampf gegen die russische Aggression. «Es ist sehr wichtig, einen unerschütterlichen Glauben daran zu haben, dass das Leben diesen russischen Krieg und alle feindlichen Ambitionen Putins besiegen muss», sagte er. Dafür brauche es nicht nur den Mut der Ukrainer, sondern auch den der westlichen Partner.

Selenskyj sagte, dass über Grundsatzentscheidungen gesprochen worden sei, um den Besatzern mehr Verluste bei der Logistik und Ausrüstung zuzufügen sowie Hoffnungen Moskaus auf eine Ausweitung des Krieges zu zerstören. «Für Russland muss all dies in einer Niederlage enden – und nur dann wird diese ganze Idee von einem Krieg gegen die Ukraine besiegt werden», sagte Selenskyj.

https://x.com/ZelenskyyUa/status/1807806746481590354

Mike Turner, ein US-Republikaner, erklärte bei einem Treffen mit Selenskyj, dass die USA die Menschen in der Ukraine im Kampf für Demokratie unterstützen. Er ließ durchblicken, dass auch mögliche Angriffe der ukrainischen Streitkräfte mit US-Raketen auf russischem Staatsgebiet diskutiert wurden. Es wurden keine Details genannt.

Selenskyj setzt auf zusätzliche Patriot-Lieferungen

Selenskyj sagte, dass die USA nicht nur mit Waffen helfen, sondern auch mit finanzieller Unterstützung für die Wirtschaft des Landes. Einmal mehr betonte er, dass das Land vor allem mehr Hilfe bei der Luftverteidigung brauche. «Das ist extrem wichtig, weil die Patriot-Systeme uns helfen, Leben zu retten und die Infrastruktur zu schützen. Wir setzen darauf, dass wir zusätzliche Lieferungen dieser Systeme in der Zukunft erhalten», sagte Selenskyj.

Die Ukraine hat seit über zwei Jahren mit westlicher Unterstützung gegen den russischen Angriffskrieg gekämpft. Seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 hat Russland große Teile im Osten und Süden der Ukraine besetzt.

Moskau meldet weitere Gebietseroberungen

Russlands Angriffskrieg in der Ukraine erstarrt mehr und mehr in Stellungskämpfen. Das russische Militär hat nach eigenen Angaben zwei Ortschaften im Osten der Ukraine erobert. Einheiten der Gruppierung «West» hätten die Ortschaft Stepowa Nowoseliwka im Gebiet Charkiw erobert und bessere Stellungen eingenommen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in seinem Lagebericht mit. Zudem sei im Gebiet Donezk die Ortschaft Nowopokrowske erobert worden. Kiew hat den Verlust der beiden Siedlungen offiziell bislang nicht bestätigt. Von unabhängiger Seite waren die Angaben nicht überprüfbar.

Das Portal Deepstate, das dem Verteidigungsministerium in Kiew nahesteht, hat die Erfolgsmeldungen aus Moskau teilweise bestätigt. Demnach wird Nowopokrowske seit einiger Zeit als besetzt gemeldet. Die russischen Truppen rücken dort vor, nachdem Awdijiwka gefallen ist, das von den Ukrainern zur Festung ausgebaut wurde.

Stepowa Nowoseliwka in der Nähe der Kleinstadt Kupjansk in der Region Charkiw wird jedoch von Deepstate immer noch als unter ukrainischer Kontrolle geführt. Die russische Armee versucht seit Monaten, den im Herbst 2022 bei der ukrainischen Gegenoffensive verlorenen strategisch wichtigen Eisenbahnknoten zurückzuerobern.

„Der Zug nach Berlin fährt um 14:30 Uhr ab.“ Paraphrased text: „Um 14:30 Uhr fährt der Zug nach Berlin ab.“

dpa