Nach einem intensiven Spiel gelingt Bayer Leverkusen in letzter Minute der Siegtreffer gegen Inter Mailand, was die Hoffnung auf den direkten Einzug ins Achtelfinale steigert.
Bayer Leverkusen bezwingt Inter Mailand mit 1:0 und sorgt für Furore in der Champions League
Nach dem anstrengenden Spiel gegen die Defensivkünstler von Inter Mailand wurden Florian Wirtz und seine Teamkollegen von den Leverkusener Fans gefeiert. Die Bayer-Stars rannten 90 Minuten lang gegen das italienische Abwehrbollwerk an, bis Nordi Mukiele schließlich die Lücke fand. Somit sorgt der deutsche Meister auch in der Champions League für Aufsehen und kann auf den direkten Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse hoffen.
Eine Woche nach dem Pokal-Coup beim FC Bayern München setzte Bayer Leverkusen auch international ein Ausrufezeichen und besiegte die bislang im Wettbewerb unbesiegte Elf von Inter Mailand mit 1:0 (0:0). Mit 13 Punkten behaupten sich die Rheinländer somit in der Spitzengruppe des 36er-Feldes.
«Das war ein Spiel, wo wir geduldig sein mussten. Das sind wir gewesen und dann machen wir am Ende noch das Ding», sagte Bayers Nationalspieler Jonathan Tah bei DAZN und ergänzte: «Wir sind in einer Top-Ausgangslage für die letzten beiden Spiele. Wir freuen uns, dass wir das letzte Champions-League-Spiel in diesem Jahr so gestalten konnten.»
Mukiele findet die Lücke
In der BayArena erzielte Mukiele in der 90. Minute den Siegtreffer vor 30.210 Zuschauern. Dadurch fügte Bayer den Italienern die erste Niederlage und das erste Gegentor im laufenden Wettbewerb zu.
«Irgendwann musste es passieren, dass wir mal ein Gegentor bekommen. Das ist maximal unglücklich. Wir haben nicht ganz unser Spiel aufgezogen bekommen. Die Leverkusener haben den Ball schon gut laufen lassen, das ist defensiv enorme Arbeit. Wir haben es manchmal zu passiv gespielt», sagte der deutsche Inter-Verteidiger Yann Aurel Bisseck.
Cheftrainer Xabi Alonso hatte aufgrund von Personalsorgen im Angriff den zuvor wegen Wadenproblemen pausierenden Patrik Schick zwar in den Kader aufgenommen, aber nicht in die Startelf berufen. In der Anfangsformation fehlte den Leverkusenern ein echter Mittelstürmer.
Bayer wieder ohne echten Mittelstürmer
Der Trainer vertraute erneut auf Nathan Tella und Florian Wirtz als sogenannte schwimmende Stürmer sowie auf den sehr offensiven Außenbahnspieler Jeremie Frimpong. Auch Linksverteidiger Piero Hincapie stand bei Ballbesitz höher in der gegnerischen Hälfte als sonst.
Tella, der letzte Woche den 1:0-Siegtreffer im Pokal beim FC Bayern München erzielte, hatte nach einem schnellen Beginn auch schon in der dritten Minute die Gelegenheit zur Führung, traf jedoch nur die Latte.
Die Gastgeber waren gegen die Defensivspezialisten aus Mailand in der Offensive gefordert, und Trainer Alonso wollte mutige Attacken sehen. Die Mannschaft von Simone Inzaghi blieb in allen fünf vorausgegangenen Spielen in der Königsklasse ohne Gegentor und konnte vier davon gewinnen.
Inter-Keeper Sommer gut beschäftigt
Die Verteidigungslinie vor dem früheren und viel beschäftigten Torhüter von Gladbach, Yann Sommer, stand solide, aber nicht immer. Neben Sommer gehörten Yann Bisseck, Hakan Calhanoglu und Marcus Thuram, drei weitere ehemalige Bundesliga-Profis, zum Team des italienischen Meisters, der im eigenen Angriff kaum gefährliche Situationen schaffen konnte. Besonders der frühzeitig ausgewechselte Thuram blieb unauffällig und konnte sich nur selten durchsetzen.
Die gut organisierten und dominierenden Leverkusener hatten immer wieder Gelegenheiten, oft auch durch Distanzschüsse von Alejandro Grimaldo oder Granit Xhaka. Die Umstellung von Frimpong, der von Nordi Mukiele hinten gut abgesichert wurde, tat dem Spiel von Bayer gut, auch wenn der Rechtsaußen seine Schnelligkeit nicht so oft einsetzen konnte. Und in der Endphase war Mukiele dann auch in der Offensive präsent und sorgte für den Sieg.
Leverkusen hat nun die Möglichkeit, in den beiden Spielen gegen Atlético Madrid und Sparta Prag im Januar die erforderlichen Punkte für die direkte Qualifikation für das Achtelfinale zu sichern.