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Last-Minute-Sieg für Leverkusen gegen Wolfsburg

Leverkusen bleibt seit 23 Sonntagsspielen unbesiegt und gewinnt spektakulär mit 4:3 gegen Wolfsburg. Die Defensivpatzer sorgen für ein verrücktes Spiel.

Nicht nur Florian Wirtz und Maximilian Arnold (r) lieferten sich heiße Duelle.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Bayer Leverkusen hat seine Sonntagsserie eindrucksvoll erweitert und vorübergehend in der Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga festgesetzt. Trotz zweier Rückstände und trotz rätselhafter Defensivpatzer gewann der deutsche Meister gegen den VfL Wolfsburg am Ende noch mit 4:3 (2:3). Victor Boniface sorgte in der dritten Minute der Nachspielzeit für den Erfolg – die Last-Minute-Seriensieger der Vorsaison zeigten erneut ihre Qualitäten in der Schlussphase.

Seit 23 Sonntagsspielen ist die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso unbesiegt. Die Wolfsburger hingegen müssen sich nach der dritten Niederlage im vierten Saisonspiel vorerst nach unten orientieren.

Nordi Mukiele (5. Minute) erzielte zunächst ein Eigentor und brachte die Wolfsburger früh in Führung. Danach drehte Leverkusen das Spiel durch Tore von Florian Wirtz (14.) und Jonathan Tah (32.) – bevor Sebastian Bornauw (37.) und Mattias Svanberg (45.+1) es erneut drehten. Piero Hincapie (49.) und dann Boniface sorgten jedoch in einem verrückten Spiel für den Erfolg der Gastgeber. Der Wolfsburger Yannick Gerhardt sah in der 88. Minute nach einem Foul an Jeremie Frimong die Rote Karte.

Spektakulärer Spielverlauf

Die Partie war keineswegs langweilig, da es fast alles bot. Aufgrund von Defensivfehlern beider Mannschaften entstand ein Spiel, das den Trainern nicht so gut gefiel, den Zuschauern jedoch umso mehr. Alonso entschied sich erstmals für Neuzugang Mukiele in der Startelf – und der Franzose machte sich gleich nach fünf Minuten ungewollt bemerkbar, als er eine Flanke von Mohammed Amoura ins eigene Tor lenkte.

Wer dachte, dass der frühe Gegentreffer die Leverkusener schocken würde, lag falsch. Bayer übernahm sofort die Kontrolle des Spiels und kombinierte geschickt durch das Mittelfeld, während die Wolfsburger nur schwer ein Mittel gegen das Leverkusener Spiel fanden. Der seit Wochen in Topform spielende Wirtz nutzte dies aus, als er eine flache Hereingabe von Granit Xhaka zum Ausgleich verwandelte. Etwa eine Viertelstunde später legte Tah nach – die Wolfsburger hatten ihn nach einer Ecke völlig unbedrängt köpfen lassen.

Leverkusen mit unerklärlichen Aussetzern

Man könnte jetzt meinen, dass die Leverkusener, die immer stärker werden, endgültig die Kontrolle über das Spiel übernehmen würden. Doch dieses Spiel war unberechenbar. Nur fünf Minuten nach Tahs Treffer schlief die Defensive von Bayer nach einer Ecke ein, und Bornauw konnte relativ entspannt ein Kopfballtor erzielen. Kurz vor der Halbzeit konnte kein Leverkusener den Wolfsburger Svanberg stoppen. Der Schwede drang mehrere Meter durchs Mittelfeld und erzielte aus knapp 20 Metern die Führung.

Trotz des ganzen Spektakels konnten Zuschauer und Spieler nun erst einmal 15 Minuten durchatmen. Wie wenig vor allem Alonso mit der Defensivleistung seines Teams zufrieden war, zeigte sich unmittelbar nach der Pause. Der Baske wechselte Frimpong für Mukiele und Hincapie für Belocian ein – und das zahlte sich sofort aus. Erneut war es eine Ecke, bei der eine Mannschaft nachlässig agierte. Diesmal waren es wieder die Wolfsburger, wodurch Hincapie kurz nach seiner Einwechslung per Kopf das 3:3 erzielte.

In der Endphase übte Bayer Druck auf den entscheidenden Treffer aus. Zuerst traf Xhaka die Latte – und dann sorgte der eingewechselte Boniface in der siebenminütigen Nachspielzeit noch für den umjubelten Erfolg.

dpa