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Content Creator sichert sich Markenrechte für «Stolzmonat»

Markenrechte für den Begriff gesichert: Symbol der Menschlichkeit gegen politischen Missbrauch verteidigen.

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Hat sich die Markenrechte für den "Stolzmonat" gesichert: Fabian Grischkat
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Der Berliner Content Creator Fabian Grischkat (24) hat sich endgültig die Markenrechte für den Begriff «Stolzmonat» gesichert. Das Europäische Marken- und Patentamt (EUIPO) hat einen entsprechenden Widerspruch abgewiesen und die Wortmarke offiziell registriert und veröffentlicht. 

«Endlich steht schwarz auf weiß, dass die Marke Stolzmonat mir und damit stellvertretend allen gehört, die sich für eine offene und freie Gesellschaft einsetzen. Das lasse ich mir nicht nehmen», sagte Grischkat der Deutschen Presse-Agentur. 

Der Rechtsanwalt und AfD-Politiker Sascha Schlösser aus Erfurt bestätigte der dpa, dass der Widerspruch seines Mandanten bereits im März abgewiesen worden sei. Er vertrete aber nach wie vor die Auffassung, dass es sich bei dem Begriff «um eine rein beschreibende Wortkombination handelt, die markenrechtlich nicht schutzfähig ist».

Pride Month vs. «Stolzmonat»

Im Juni, dem sogenannten Pride Month, setzt die queere Community mit Events und Paraden ein Zeichen gegen Diskriminierung. Die rechte Szene hatte vor einigen Jahren den Gegenbegriff „Stolzmonat“, die deutsche Übersetzung des Pride Month, ins Leben gerufen und unter diesem Namen oft hasserfüllte Nachrichten in sozialen Medien verbreitet. Passende Shirts und Flaggen wurden in Online-Shops angeboten.

«Stolzmonat» in Regenbogenfarben

Grischkat hat den Begriff im letzten Jahr beim europäischen Markenamt angemeldet und verkauft nun im Internet Regenbogen-Artikel für wohltätige Zwecke. Er hat die Marke jedoch nicht registriert, um andere zu abmahnen, sondern um seine eigene Kollektion und damit verbundene Projekte zu schützen.

«Aber wenn die Marke „Stolzmonat“ zukünftig für politische Zwecke missbraucht wird, die den Werten der Marke widersprechen, werde ich selbstverständlich dagegen vorgehen.» Er lade alle ein, «den Stolzmonat als Symbol der Menschlichkeit zu verwenden».

Der 24-Jährige ist schon seit mehr als zehn Jahren in sozialen Medien aktiv, setzt sich für Klimathemen und die Rechte queerer Menschen ein und bezeichnet sich als «Newsfluencer», der vor allem jungen Menschen in sozialen Medien politische Debatten erklärt.

dpa