Der Davis-Cup-Spieler setzte sich mit 6:4, 6:7 (4:7), 6:2, 6:3 gegen den Ungarn durch und sicherte sich den Einzug in die nächste Runde.
Struff siegt bei Wimbledon gegen Marozsan und zieht in die zweite Runde ein
Unter Applaus und mit der Deutschland-Fahne verabschiedeten die Zuschauer den Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff vom kleinen Wimbledon-Court 8. Einen Tag vor dem ersten Auftritt von Paris-Finalist Alexander Zverev sorgte der Davis-Cup-Spieler beim Rasenklassiker in London für ein deutsches Erfolgserlebnis. Mit 6:4, 6:7 (4:7), 6:2, 6:3 besiegte Struff den Ungarn Fabian Marozsan und zog in die zweite Runde ein.
Der 34-jährige Tennisprofi aus dem Sauerland überwand auch Rückschläge. Nach 2:05 Stunden verwandelte die deutsche Nummer zwei den ersten Matchball, er hätte die Erstrundenaufgabe sogar schneller bewältigen können.
Struff lässt sich von Satzausgleich nicht irritieren
Das Spiel begann ungewohnt für Struff, da er gleich sein erstes Aufschlagspiel dem Ungarn überlassen musste. Der Warsteiner lag schnell mit 0:3 und 1:4 zurück. Doch Struff kämpfte sich zurück ins Spiel. Sein Coach Carsten Arriens gab ihm gute Ratschläge von der dritten und letzten Reihe der Tribüne aus; Struff fand immer besser zu seinem druckvollen Spiel und gewann trotz des Rückstands den ersten Satz.
Struff hatte im zweiten Abschnitt bei 5:4 bereits den Vorteil auf seiner Seite, machte jedoch im Tiebreak einige Fehler zu viel. Trotz des Satzausgleichs ließ er sich nicht beirren und zog ab der Mitte des dritten Satzes davon.
Erste Zweitrunden-Begegnung für Struff seit 2019
Am Mittwoch wird Struff gegen Zhang Zhizhen aus China oder den Franzosen Maxime Janvier spielen, um in die dritte Runde einzuziehen. Struff hatte die Wimbledon-Ausgabe 2023 aufgrund einer Verletzung verpasst. In den beiden Jahren zuvor traf er auf den Russen Daniil Medwedew und den Spanier Carlos Alcaraz, zwei Weltklasse-Erstrundengegner, und schied früh aus. Zum ersten Mal seit fünf Jahren steht Struff nun in der zweiten Runde von Wimbledon.
Am Dienstag treten auch die ehemalige Turniersiegerin Angelique Kerber (gegen die Kasachin Julia Putinzewa) und Zverev erstmals in Wimbledon an. Der French-Open-Finalist spielt in der ersten Runde gegen den spanischen Außenseiter Roberto Carballes Baena. In ihrem bisher einzigen Duell hat er ihn 2023 auf Sand in Madrid besiegt.
«Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, wie er auf Rasen spielt. Ich habe es live noch nie gesehen», gestand die deutsche Nummer eins. «Mal schauen. Es ist eine erste Runde, wo ich hoffentlich gut ins Turnier starten werde.» Zverev will sich in Wimbledon so reif fürs Rasentennis präsentieren, wie er sich in den vergangenen Jahren offenbar nicht gefühlt hat.
Zverev auf Titeljagd
Langsam scheint der Weltranglisten-Vierte eine Liebe zum Tennis auf Rasen zu entwickeln. Trotz seines bisher enttäuschenden Abschneidens in London hat sich der 27-Jährige selbst für die diesjährige Auflage des dritten Grand-Slam-Turniers des Jahres zu einem Titelanwärter erkoren und klar seine Ziele hervorgehoben: «Es ist das erste Mal, dass ich wirklich denke, ich bin hier als ein Kandidat, um vielleicht den Titel zu gewinnen».
Zverev sagte, dass das Turnier so offen sei wie vielleicht seit 20 Jahren nicht mehr, und dass er bisher noch nie ins Viertelfinale von Wimbledon gekommen sei. Damit ist das wohl berühmteste Tennis-Turnier der Welt sein schwächster Grand-Slam-Wettbewerb.
Eine Anwärterin auf den Titel in der Damenkonkurrenz musste ihre Hoffnungen bereits vor ihrem ersten Einsatz aufgeben. Die belarussische Mitfavoritin Aryna Sabalenka zog sich am ersten Tag des Rasenklassikers aufgrund von Schulterproblemen zurück.