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Studie verweist auf Thallium-Belastung der Ostsee

Die Ostsee ist ein ökologisch hochsensibles Binnenmeer. Einleitungen und Verschmutzungen können gravierende Folgen für Flora und Fauna haben. Forscher warnen vor den Gefahren von Thallium.

Die Ostsee ist laut einer Studie relativ stark mit dem giftigen Schwermetall Thallium belastet.
Foto: Frank Hormann/dpa

Forscher haben in einer Studie auf eine vergleichsweise hohe Belastung der Ostsee mit dem giftigen Schwermetall Thallium hingewiesen. Menschliche Aktivitäten sind laut einer Studie von Wissenschaftlern des ozeanischen Forschungsinstituts Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) im US-Bundesstaat Massachusetts und anderen Einrichtungen in Bremen und Rostock für einen bedeutenden Teil der Thallium-Einträge der letzten 80 Jahre verantwortlich, und zwar in einem Bereich von 20 bis über 60 Prozent.

Über die kürzlich im Fachmagazin «Environmental Science & Technology» veröffentlichte Studie hatten bereits mehrere Medien berichtet. Thallium (Elementsymbol: TI) gelte als hochtoxisch für Säugetiere. Derzeit bleibe der TI-Anteil im Wasser der Ostsee zwar niedrig. Jedoch könne der Wert steigen und das ausgerechnet auch durch eine mitunter gewollte natürliche oder menschlich herbeigeführte Erhöhung des Sauerstoffgehaltes in der Ostsee. 

Die Ergebnisse bestätigten, dass das Freisetzen von Thallium in Seewasser und Sedimenten stark von der Abwesenheit von Sauerstoff und dem Vorhandensein von Sulfiden abhängt, erklärte Co-Autorin Colleen Hansel von der Abteilung für marine Chemie und Geochemie der WHOI. Thallium wird im Sediment von Sulfiden gebunden. Eine Erhöhung des Sauerstoffs reduziert jedoch die Sulfide.

Die Auswertung von Sedimentkernen ergab, dass die Anreicherung mit TI etwa zwischen 1940 und 1947 begann. Obwohl die genaue Herkunft noch nicht bekannt ist, verweist die Studie als Quelle auf die regionale Zementproduktion, die nach dem Zweiten Weltkrieg intensiviert wurde. Das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) waren ebenfalls an der Studie beteiligt.

“Das Treffen findet am Montag um 14 Uhr im Konferenzraum statt.” Das Treffen wird am Montag um 14 Uhr im Konferenzraum abgehalten.

dpa