Elisabeth Orth, ältere Schwester von TV-Star Christiane Hörbiger, verstarb im Alter von 89 Jahren. Ihr Engagement gegen Rassismus wird in Erinnerung bleiben.
Österreichische Kammerschauspielerin Elisabeth Orth gestorben
Elisabeth Orth, die österreichische Kammerschauspielerin, ist verstorben. Die ältere Schwester von TV-Star Christiane Hörbiger verstarb am Samstag im Alter von 89 Jahren, wie das Wiener Burgtheater unter Berufung auf Orths Familie bekannt gab. Orths Karriere war eng mit der Traditionsbühne verbunden. Als langjähriges Ensemblemitglied wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt und Anfang 2015 sogar zur Doyenne des Hauses ernannt. Neben der Schauspielerei setzte sie sich aktiv gegen Rassismus ein.
Orth, das älteste Kind der österreichischen Schauspiellegenden Paula Wessely und Attila Hörbiger, wurde am 8. Februar 1936 in Wien geboren. Obwohl sie den Wunsch hatte, Archäologin zu werden, wurde sie vom Vater davon abgebracht. Stattdessen folgte sie, wie ihre jüngeren Schwestern Christiane und Maresa Hörbiger, erfolgreich den Spuren ihrer berühmten Eltern.
Karriereweg durch Theater in Deutschland
Nachdem sie am renommierten Max-Reinhardt-Seminar ausgebildet wurde, war sie in verschiedenen deutschen Theatern tätig. Sie trat unter anderem am Ulmer Theater, an den Bühnen der Stadt Köln, am Bayerischen Staatsschauspiel München und an der Berliner Schaubühne auf. Seit Ende der 1960er-Jahre war sie regelmäßig bei den Salzburger Festspielen zu sehen. Um sich von dem schweren Erbe der Schauspiel-Dynastie zu distanzieren, verzichtete sie früh auf den Familiennamen und verwendete stattdessen den Namen ihrer Großmutter mütterlicherseits.
Ihre wichtigste Spielstätte war das Burgtheater, an dem sie seit 1973 festes Ensemblemitglied war. Dort brillierte sie etwa als Klärchen in Goethes «Egmont» oder als Prinzessin Eboli in Schillers «Don Carlos». Große Erfolge feierte sie in Inszenierungen der deutschen Theaterregisseurin Andrea Breth, mit der Orth beruflich und privat eng verbunden war.
Engagement gegen Rassismus
Im Gegensatz zu ihrer Schwester Christiane Hörbiger trat sie wesentlich seltener vor der Kamera auf. Zu sehen war sie 1978 im Zweiteiler «Lemminge» des Oscarpreisträgers Michael Haneke oder 1997 in dem preisgekrönten Heimatfilm «Die Siebtelbauern» von Stefan Ruzowitzky. 2003 trat sie im Historienfilm «Marie Bonaparte» von Benoit Jacquot an der Seite von Catherine Deneuve auf.
Abseits der Schauspielerei engagierte sich Orth stark gesellschaftspolitisch. Sie setzte sich gegen Rassismus und für Geflüchtete ein und war Präsidentin der «Aktion gegen den Antisemitismus». In ihrem Buch «Märchen ihres Lebens – Meine Eltern Attila Hörbiger und Paula Wessely» arbeitete sie die NS-Vergangenheit ihrer Eltern auf.