Deutsches Team knapp an Medaille vorbei, Toba turnt am Samstag um Reck-Medaille und wird Landestrainer.
Toba verlängert Karriere um ein paar Tage bei Heim-EM in Leipzig
Andreas Toba, der Turnheld, hat seine internationale Karriere vor heimischem Publikum um einige Tage verlängert. Bei der Qualifikation, die gleichzeitig als Teamentscheidung stattfand, zog der 34-Jährige bei den Europameisterschaften in Leipzig mit einer großartigen Leistung ins Finale am Reck ein.
Nur knapp an Bronze vorbei
Einen Tag nach dem Team-Silber für die deutschen Frauen, erzielte der Hannoveraner mit 13,566 Punkten zusammen mit Nils Dunkel (Halle/Saale), Milan Hosseini (Böckingen), Dario Sissakis (Berlin) und Timo Eder (Ludwigsburg) überraschend den vierten Platz im Mannschafts-Mehrkampf. Mit 242,595 Punkten fehlten weniger als 0,3 Punkte zu Bronze.
«Wir können wirklich stolz auf uns sein. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir so knapp an eine Medaille rankommen», sagte Dunkel.
Im letzten Jahr hat es bei der EM in Rimini nur für den neunten Platz gereicht, aber dieses Mal präsentierte sich das Team unter dem neuen Bundestrainer Jens Milbradt stabil und ausgeglichen. Großbritannien sicherte sich in Leipzig mit 247,528 Punkten die Mannschafts-Goldmedaille vor der Schweiz (245,727) und Italien (242,826).
Tobas angekündigter Abschied
Toba hatte angekündigt, seine internationale Karriere in Leipzig vor der Heim-EM zu beenden. Der EM-Zweite am Reck von 2021 trat in der Messehalle 1 nur an den Ringen, dem Reck und am Pauschenpferd an. Mit seiner beeindruckenden Vorstellung an seinem Lieblingsgerät kann er nun am Samstag noch einmal um eine Medaille turnen. Schon am 1. Juni tritt er dann seine Stelle als Landestrainer in Hannover an und will nur noch in der Bundesliga turnen, wenn es sein neuer Job zulässt.
Von Tobas vier Olympia-Teilnahmen bleibt insbesondere die 2016 in Rio de Janeiro unvergessen, als er mit einem Kreuzbandriss noch in der Team-Qualifikation am Pauschenpferd turnte. Dadurch wurde er als «Hero de Janeiro» auch weit über die Turn-Welt hinaus berühmt.
Weitere Finalplätze für Eder und Dunkel
Neben Toba am Reck haben auch Timo Eder und Nils Dunkel überraschend den Endkampf am Barren am Samstag erreicht. Sowohl Final-Debütant Eder als auch der ehemalige EM-Dritte am Pauschenpferd bekamen 13,800 Punkte für ihre Übungen. Überdies qualifizierten sich der 19-jährige Eder und Dunkel für das Sechskampf-Finale am Donnerstag.