Bremen vergrößert Abstiegssorgen mit 3:0-Sieg, Ducksch und Agu treffen sehenswert, Grüll setzt Schlusspunkt.
Marvin Ducksch jubelt nach seinem Tor zum 1:0.
Foto: Gregor Fischer/dpa
Der Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat beim Tabellenletzten Holstein Kiel im Nordduell keine Schwierigkeiten gehabt. Der Trainer von Werder, Ole Werner, kehrte an seine alte Wirkungsstätte zurück und die Grün-Weißen gewannen mit 3:0 (1:0), auch dank wunderschöner Treffer, und verschärften die Abstiegssorgen der über weite Strecken schwachen Kieler.
Die Bremer, die in der Rückrunde schwach gespielt haben, konnten nach sechs Niederlagen in den letzten acht Pflichtspielen wieder jubeln, während Kiel bereits seine 18. Saison-Niederlage hinnehmen musste. Der Abstand zum Relegationsplatz vergrößerte sich auf fünf Punkte.
15.037 Zuschauer waren im ausverkauften Holstein-Stadion anwesend, als der ehemalige Kieler Marvin Ducksch (25. Minute) mit einem Traumtor die Führung für Bremen erzielte. Felix Agu (59.) erhöhte mit einem sehenswerten Schlenzer für die Gäste, bevor der eingewechselte Marco Grüll (90.+3) traf.
Friedl zurück in Werder-Startelf
Werner, der unter der Woche noch emotional zurückhaltend war, verbrachte einen Großteil seines Lebens als Spieler, Co-Trainer und zwischen 2019 und 2021 als Cheftrainer in Kiel. Abgesehen von dem verletzten Abwehrspieler Milos Veljkovic konnte er auf seine Leistungsträger zurückgreifen. Kapitän Marco Friedl kehrte in die Startelf zurück, Mitchell Weiser mischte nach seiner Gelbsperre beim 2:4 gegen Mönchengladbach auch wieder mit.
In der Vorrunde noch als gefeierter Europapokal-Kandidat, befindet sich Bremen nun im trostlosen Niemandsland der Liga. Die jüngsten Leistungen haben viele Beobachter überrascht. Sowohl Werder als auch Kiel galten vor dem Spieltag als zwei der schwächsten Teams der Rückrunde.
Ducksch trifft sehenswert
Von Anfang an dominierten die Bremer das Spiel. Trotzdem blieben klare Chancen aus. Ein grober Zweikampf von Kiels Nicolai Remberg an der linken Strafraumseite gegen Romano Schmid führte zu einem Freistoß für Werder. Ducksch schlenzte den Ball aus spitzem Winkel zuerst gegen den Innenpfosten, bevor er für den Holstein-Keeper Thomas Dähne unhaltbar ins Tor ging. Es war ein Tor gegen den Ex: Ducksch spielte zwischen 2017 und 2018 als Leihspieler für die Kieler.
Nach dem fantastischen Tor blieb der Gastgeber weiterhin viel zu zurückhaltend. Kiels Trainer Marcel Rapp, der sich für vier Änderungen in der Startelf entschieden hatte, überraschte mit der Entscheidung, Dähne statt Timon Weiner im Tor spielen zu lassen und Kapitän Timo Becker auf der Bank zu lassen. Allerdings reagierte der Coach noch vor der Halbzeit mit einem dreifachen Wechsel.
Auch danach kamen die Gastgeber nur zögerlich dem Bremer Tor näher. Die Bremer kontrollierten größtenteils die Führung. Und schließlich erhöhten sie: Nach einer abgefälschten Flanke von Ducksch bekam Agu vor dem Strafraum viel Raum, wurde von Remberg nur halbherzig angegriffen und schoss den Ball oben rechts ins Tor. Grüll aus Österreich erhöhte nach einem Konter und besiegelte das Endergebnis.
