Zum Gedenken an Franz Beckenbauer wird der FC Bayern dessen legendäre Nummer 5 nie wieder vergeben. Die Würdigung ist Höhepunkt der Jahreshauptversammlung. Imposant sind auch die Finanzzahlen.
Trikot-Novum zu Beckenbauer-Gedenken – Milliarden-Marke
Witwe Heidi Beckenbauer und Sohn Joel erlebten den ergreifenden Moment der Vereinshistorie des FC Bayern München hautnah auf der Bühne. Der deutsche Fußball-Rekordmeister hat als große Würdigung für Franz Beckenbauer entschieden, dessen legendäre Trikotnummer 5 nie wieder zu vergeben. «Die Nummer 5 bleibt reserviert für ein einmaliges Vermächtnis», sagte Präsident Herbert Hainer unter großem Beifall der Mitglieder. Das Bild mit einem Trikot mit der Nummer 5 wurde an der Rückwand der Bühne hochgezogen, dazu lief der Beckenbauer-Song «Gute Freunde».
Große Beckenbauer-Würdigung
«In diesem Jahr hat der FC Bayern die größte Persönlichkeit seiner Geschichte verloren», sagte Hainer, der zuvor stolz die geknackte Milliarden-Marke beim Umsatz verkündet hatte. «Lieber Franz, du hast den Verein zu dem gemacht, der er heute ist: Ein Synonym für größtmöglichen Erfolg, einzigartigen Stil – und tiefer Menschlichkeit. Als Spieler, Trainer, Präsident, als Wegbegleiter. Du hast dem FC Bayern die Strahlkraft verliehen, die bis heute nachwirkt.» Der Besuch von Heidi und Joel Beckenbauer sei eine «große Ehre».
Der Präsident wertete den Beifall aus dem Kreis der 1641 Mitglieder des deutschen Fußball-Rekordmeisters nach seinem Vorschlag als Zustimmung für den Vorschlag, die Nummer 5 nicht mehr zu vergeben. «Weil unser Verein und seine Geschichte ohne Franz schlichtweg undenkbar sind», begründete er den einzigartigen Schritt der Vereinsgeschichte. Beckenbauer, der 1974 als Spieler und 1990 als Teamchef die Weltmeisterschaft gewann, war am 7. Januar dieses Jahres im Alter von 78 Jahren gestorben und in seiner Heimatstadt München beigesetzt worden.
FC Bayern knackt Umsatz-Schallmauer
Die Mitglieder erlebten emotionale Augenblicke – und vernahmen bei einer rekordverdächtig schnellen Versammlung auch imposante Finanzzahlen. Der Gesamtumsatz des FC Bayern München aus AG, Konzern und Basketball GmbH betrug 1,017 Milliarden Euro. Erstmals wurde die Milliarden-Schallmauer geknackt. «Jetzt erreichen wir nicht nur einen weiteren Rekordwert – sondern eine Dimension, in die selbst der FC Bayern noch nie vorgestoßen ist», sagte Hainer.
Der Verein ist erfreut über die Rekordmarke von 382.000 Mitgliedern. Zum 125. Geburtstag im nächsten Jahr hofft Hainer, die 400.000-Marke zu erreichen.
Der Finanzvorstand Michael Diederich gab weitere Spitzenzahlen für die FC Bayern München AG bekannt. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen das zweitbeste Jahresergebnis in der Clubgeschichte und erreichte erneut einen Rekord-Gesamtumsatz von 951,5 Millionen Euro. Die Milliarden-Marke sei auch hier sichtbar, sagte Diederich. Der Konzerngewinn vor Steuern (EBT) stieg um 15 Prozent auf 62,7 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss erhöhte sich um 21 Prozent auf 43,1 Millionen Euro.
Auftrag für Vincent Kompany
Hainer richtete auch Worte an den neuen Trainer Vincent Kompany, der mit seinem Team parallel zur Versammlung auf dem Trainingsplatz stand. «Uli Hoeneß hat die Meisterschaft ja praktisch zugesagt. … No Pressure, aber wenn der Ehrenpräsident was zusagt, sollten wir das auch einhalten», sagte Hainer.
Noch Größeres schwebt Vorstandschef Jan-Christian Dreesen vor. Ein knappes halbes Jahr vor dem Endspiel der Champions League in der Allianz Arena formulierte er das große Ziel. «Es muss unser Anspruch sein, im Saisonfinale der Champions League im eigenen Stadion dabei zu sein», sagte Dreesen. Im Jahr 2012 gab es eine schmerzhafte Niederlage im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea. «Dieses Mal nennen wir es nicht Finale dahoam, dieses Mal nennen wir es Titel dahoam», rief Dreesen den Mitgliedern zu.