Trotz Überzahl und Klopp als Fan: Mainz unterliegt Bremen
Mainz und Bremen liefern sich zum Abschluss des dritten Bundesliga-Spieltags einen unterhaltsamen Schlagabtausch. Werder jubelt am Ende in Unterzahl. Jürgen Klopp schaut von der Tribüne aus zu.
Bremens Torwart Michael Zetterer leitete das 1:1 der Mainzer mit einem Fehler ein.
Foto: Uwe Anspach/dpa
Unter den Augen seines früheren Trainers Jürgen Klopp hat der FSV Mainz 05 trotz einer halbstündigen Überzahl gegen Werder Bremen verloren. Zum Abschluss des dritten Spieltags in der Fußball-Bundesliga unterlagen die Mainzer mit 1:2 (1:1). Für Bremen ist dies der erste Liga-Sieg in dieser Saison, für die 05er die erste Niederlage.
Marvin Ducksch von Werder erzielte vor 32.000 Zuschauern die frühe Führung durch einen Foulelfmeter (8. Minute). Jae-sung Lee, südkoreanischer Nationalspieler des FSV, glich aus (27.). Den Siegtreffer für die Gäste schoss Derrick Köhn, der kurz zuvor eingewechselt wurde, in Unterzahl (69.). Vorher sah Werder-Kapitän Marco Friedl wegen einer Notbremse die Rote Karte (60.).
Klopp emotional empfangen
Vor der Partie wurde Klopp, der auf der Tribüne saß, von den Mainzer Fans gefeiert. Mit «Jürgen, Jürgen, Jürgen»-Rufen nahmen die Anhänger ihn in Empfang. Der 57-Jährige prägte bei den Rheinhessen eine Ära, war von 2001 bis 2008 ihr Chefcoach. Unter Klopp schafften die Mainzer 2004 den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga.
Klopp beobachtete eine Phase zu Beginn, in der beide Teams viel Druck nach vorne zeigten. Die Bremer Gäste hatten eine Chance zum Führungstreffer, aber zuerst hielt Mainz-Torwart Robin Zentner und dann klärten zwei Abwehrspieler der 05er kurz vor der Linie.
Früher Wechsel bei Werder
Nur kurze Zeit später stürzte Bremens Justin Njinmah nach einem Zweikampf mit Dominik Kohr im Strafraum. Ducksch verwandelte den Elfmeter. Der Stürmer hatte zuletzt Aufsehen erregt, weil er Trainer Ole Werner für sein Coaching beim 0:0 gegen Borussia Dortmund kritisiert hatte.
Werner stellte gegen Mainz dieselbe Anfangself auf wie gegen den BVB, nach nur zwölf Minuten musste der angeschlagene Njinmah jedoch durch Marco Grüll ersetzt werden. Kurz zuvor hatte Werder Glück, als der Mainzer Mittelfeldspieler Nadiem Amiri mit einem kraftvollen Distanzschuss nur die Latte traf.
Mainz nutzt Zetterer-Patzer zum Ausgleich
Der FSV setzte weiterhin Druck aus und erzielte den Ausgleich durch Lee, wobei Bremens Torhüter Michael Zetterer freundlich mithalf, als er bei einer Flanke von Anthony Caci den Ball nicht festhalten konnte und so Lee zum Abschluss einlud. Trotzdem blieb das Spiel bis zur Halbzeitpause temporeich, jedoch gab es keine weiteren großen Chancen auf beiden Seiten.
Die Mainzer mussten in der Partie auf Abwehrspieler Andreas Hanche-Olsen verzichten, der aufgrund einer Kopfverletzung fehlte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten sie die große Chance, in Führung zu gehen. Doch Hyun-seok Hong scheiterte aus kurzer Distanz und spitzem Winkel an Zetterer (50.). In der 58. Minute lenkte der 29-Jährige einen gefährlichen Kopfball von Caci über das Tor.
Friedl sah dann nach einem Foul an Jonathan Burkardt die Rote Karte – eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Nach dem Platzverweis schienen die Rheinhessen im Vorteil zu sein. Doch Köhn schlug nach einem überragend ausgespielten Konter zu.
