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Trotz Unterzahl: Bayer schlägt Frankfurt bei Hjulmand-Debüt

Der Kapitän fliegt vom Platz, doch Leverkusen zeigt gegen einen Top-Gegner beeindruckende Widerstandsfähigkeit. Die Werkself – am Ende zu neunt – profitiert auch vom Pech des Frankfurter Torwarts.

Alejandro Grimaldo sorgte mit seinem Freistoß für die frühe Bayer-Führung.
Foto: Christoph Reichwein/dpa

Die Fußballer von Bayer Leverkusen haben ihrem neuen Trainer Kasper Hjulmand gegen Eintracht Frankfurt eine Traum-Premiere beschert, indem sie die zuvor perfekt in die Saison gestarteten Hessen in einem packenden Spiel mit 3:1 (2:0) bezwangen, obwohl sie lange in Unterzahl spielten.

Am dritten Bundesliga-Spieltag erzielte Bayer 04 den ersten Sieg. Der Vizemeister trennte sich nach nur zwei Monaten Amtszeit von Trainer Erik ten Hag. Unter seinem Nachfolger Hjulmand zeigte das Team, das sich in einem XXL-Umbruch befand, sofort eine stabilere, zielgerichtetere und enorm widerstandsfähige Leistung.

Die Frankfurter, die zuvor ihre ersten drei Pflichtspiele gewonnen hatten, zeigten dieses Mal eine überraschend harmlose Offensive. Außerdem unterliefen ihnen in der Abwehr ungewohnte Fehler.

Vor 30.210 Zuschauern in der BayArena erzielten Alejandro Grimaldo (10. Minute und 90.+8) und Patrik Schick (45.+4/Foulelfmeter) die Tore für Leverkusen. Can Uzun gelang für Frankfurt nur der Anschlusstreffer (52.). Weil Bayer-Kapitän Robert Andrich Gelb-Rot sah (59.) spielte die Eintracht mehr als eine halbe Stunde mit einem Mann mehr. Zudem sah auch Ezequiel Fernández in der zweiten Minute der langen Nachspielzeit ebenfalls die Gelb-Rote Karte – Bayer war am Ende also nur noch zu neunt.

Eintracht-Torwart Zetterer hat Pech

Nur 55 Stunden nach Hjulmands erstem Training mit seiner neuen Mannschaft begann die Werkself abwartend. Vor den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann kam Frankfurt eigentlich besser ins Spiel.

Eine starke Einzelleistung von Nathan Tella aus Leverkusen, ein Foul und ein Freistoß führten jedoch zur frühen Führung von Bayer. Grimaldo hob den Ball über die Mauer, traf den Pfosten und das Spielgerät sprang vom Körper des Eintracht-Keepers Michael Zetterer ins Tor.

Selbst nachdem sie in Rückstand gerieten, hatten die Hessen, die kurzfristig auf den erkrankten Hugo Larsson verzichten mussten und Rasmus Kristensen früh auswechseln mussten, häufiger den Ball als die Gastgeber. Schnell umschaltende Leverkusener erspielten sich jedoch die besseren Chancen. Der auffällige Tella, Jarell Quansah und Schick konnten trotz guter Gelegenheiten den Vorsprung nicht ausbauen.

Koch leistet sich ein folgenschweres Foul

Die Eintracht kam auf der Gegenseite zwar immer wieder in die Nähe des Strafraums, aber nur selten gefährlich hinein. Der zuletzt so auffällige Ritsu Doan und Mittelstürmer Jonathan Burkardt konnten ihre offensive Klasse kaum auf den Platz bringen.

Tella verhielt sich völlig anders. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit ließ Robin Koch, der beste Leverkusener, im Strafraum den Ball absichtlich aus und wurde dann vom Frankfurter Nationalspieler gefoult. Schick blieb ruhig vom Elfmeterpunkt aus.

Die Partie war damit jedoch noch lange nicht entschieden. Nach einer Ecke konnten sich die Leverkusener nicht befreien und Uzun erzielte den Anschlusstreffer. Als dann auch noch Andrich mit Gelb-Rot vom Platz musste, war klar, dass der Meister von 2024 sich auf eine äußerst stressige halbe Stunde einstellen musste.

Frankfurt übte zwar Druck aus, aber die Mannschaft von Coach Dino Toppmöller erspielte sich nicht viele klare Chancen. Nnamdi Collins traf mit einem Distanzschuss nur die Latte (61.). Ansonsten verteidigte Bayer den knappen Vorsprung gut in einer hitzigen Schlussphase. Selbst mit zwei Spielern weniger auf dem Platz durften sie erneut dank eines Freistoßtreffers von Grimaldo jubeln.

dpa