Der US-Präsident greift nach der Kultur: Ihm unliebsame Shows mit Dragqueens soll es im Kennedy-Center nicht mehr geben. Deshalb will er sich dort zum Boss machen.
Trump will auch im Kennedy-Kulturzentrum das Sagen haben
US-Präsident Donald Trump plant, die renommierte Kultureinrichtung des Kennedy Centers in Washington unter seine Kontrolle zu bringen. Er kündigte an, mehrere Mitglieder des Kuratoriums zu entlassen, einschließlich des Vorsitzenden, wie er auf seiner Online-Plattform Truth Social am späten Freitagabend (Ortszeit) mitteilte. Trump fügte hinzu, dass er selbst den Vorsitz übernehmen werde.
Der gegenwärtige Vorsitzende des John F. Kennedy Center for Performing Arts ist der Milliardär und Philanthrop David Rubenstein, der laut US-Medien ein Verbündeter von Trumps Amtsvorgänger Joe Biden ist und bis 2026 gewählt wurde.
Die jetzigen Board-Mitglieder teilten nicht «unsere Vision eines goldenen Zeitalters der Kunst und Kultur», schrieb Trump. Er kritisierte, dass das Kennedy Center im vergangenen Jahr auch Drag-Shows gezeigt habe, die auf ein junges Publikum abgezielt hätten. Damit sei nun Schluss.
Das Kennedy Center hat noch keine offizielle Benachrichtigung aus dem Weißen Haus über eine neue Besetzung des Kuratoriums erhalten, aber einige Mitglieder des Kuratoriums haben Kündigungen erhalten. Es sei das erste Mal in der Geschichte des 1971 eröffneten Zentrums, dass Trump eingegriffen habe.
Das Zentrum, das nach dem früheren Präsidenten John F. Kennedy benannt ist, betonte in der Mitteilung, dass es aus öffentlichen und privaten Mitteln finanziert wird. Es wurde im Laufe der Geschichte gleichermaßen von Republikanern, Demokraten und Unabhängigen unterstützt.