Leipzig verliert nach 8 Spielen, Diomande trifft früh. Proteste gegen Spielerberater Wittmann. Hoffenheim siegt trotz Machtkampf.
RB Leipzig unterliegt Hoffenheim 1:3, Machtkampf überschattet vierten Sieg der Kraichgauer

Die Serie von RB Leipzig, die Bayern München verfolgt, ist zu Ende gegangen. Trainer Ole Werner’s Team erlitt nach acht ungeschlagenen Bundesliga-Spielen eine 1:3 (1:2)-Niederlage gegen die starke TSG 1899 Hoffenheim. Der vierte Sieg in Folge der Kraichgauer wurde jedoch von einem offenen Machtkampf in der Führungsebene überschattet.
RB-Entdeckung Diomande trifft schon wieder
Das Toptalent Yan Diomande hatte die Sachsen früh in Führung gebracht (9. Minute). Trotzdem mussten sich die Leipziger erstmals nach dem 0:6 zum Auftakt in München geschlagen geben. Albian Hajdari (20.) und Tim Lemperle (38.) drehten das Spiel noch vor der Pause zugunsten der Hoffenheimer, die nach einem Konter durch Grischa Prömel (79.) nachlegten.
26.251 Zuschauer im Sinsheimer Stadion sahen, wie die TSG-Fans sich deutlich gegen Dietmar Hopps Vertrauten Roger Wittmann wehrten. In der Südkurve wurden viele Protestplakate gegen den Spielerberater gezeigt. Der 85 Jahre alte Mäzen Hopp konnte dies von seinem Logenplatz aus beobachten.
Zahlreiche Protestaktionen der TSG-Fans
Letzte Woche haben die Konflikte zwischen dem Verein und Wittmann, die bereits vor Gericht ausgetragen wurden, dazu geführt, dass die Geschäftsführer Markus Schütz und Frank Briel bei der TSG ihren Job verloren haben. Die Führung von Hoffenheim wollte den großen Einfluss des Spieleragenten minimieren.
Eine Ultra-Gruppe hatte Flyer rund um die Arena verteilt mit einer gefälschten Fahndungssuche nach Wittmann. Die TSG wollte dies vorerst nicht kommentieren. «Roger Wittmann, verpiss dich aus unserem Verein» – so stand es auf einem großen Spruchband.
«Der Unbeliebtico» als flotte Partie
Die Gastgeber hatten selbstironisch mit dem Titel «Der Unbeliebtico» für die Begegnung gegen Leipzig geworben -in Anspielung auf die beiden in der deutschen Fanszene nicht gerade populären Clubs. In der flotten Partie ließen sich die Hoffenheimer nach nicht einmal zehn Minuten durch einen Blitzangriff von RB überrumpeln: Der 18 Jahre junge Diomande ließ seinen Gegenspieler Bernardo ins Leere laufen und schoss zum 1:0 ein.
Der Nationalspieler der Elfenbeinküste fiel erneut auf: Beim letzten Spiel erzielte der Stürmer ein Tor und eine Vorlage beim 3:1 gegen VfB Stuttgart, und beim 6:0 in Augsburg war er an einem Tor und zwei Vorlagen beteiligt.
Prömel sorgt für Vorentscheidung
Die Hoffenheimer gaben jedoch nicht auf und nutzten eine Unaufmerksamkeit der Leipziger: Wouter Burger legte einen langen Flankenball von Bazoumana Touré für Hajdari auf, der Innenverteidiger staubte zum Ausgleich ab. Vladimir Coufal, ein Spezialist für Flanken, bereitete dann das 2:1 vor, Lemperle köpfte unbedrängt ein.
Leipzig begann die zweite Halbzeit mit einem Pfostenschuss von David Raum, einem ehemaligen Hoffenheimer – aber für das entscheidende Tor sorgte Prömel.








