36 Jahre nach dem Mauerfall kreieren die Indianapolis Colts und die Atlanta Falcons einen historischen Football-Moment in Berlin. 72.000 Fans erleben das Spektakel und den Sieg des Favoriten live.
Über 70.000 Fans: Colts gewinnen NFL-Show in Berlin

Die Indianapolis Colts, zweimaliger Super-Bowl-Sieger, haben das spannungsgeladene Football-Spektakel in Berlin gegen die Atlanta Falcons gewonnen. Mit einem 31:25-Sieg vor 72.203 Zuschauern im Olympiastadion festigte das Team um Star-Running-Back Jonathan Taylor seine Führung in der AFC South und liegt weiterhin klar auf Playoff-Kurs.
Die Colts sicherten sich mit einem Field Goal von Kicker Michael Badgley am Ende der regulären Spielzeit. Taylors Touchdown in der Verlängerung brachte den Sieg. Es handelte sich um das erste Regular-Season-Spiel in der deutschen Hauptstadt.
Der sportliche Höhepunkt war Taylors Touchdown-Lauf über 83 Yards im letzten Viertel. Dass Colts-Quarterback Daniel Jones einen schlechten Tag erwischte und sich wie schon in der Vorwoche viele Ballverluste erlaubte, blieb am Ende unbestraft. Für die Falcons aus Georgia schwinden die Hoffnungen auf die Playoffs.
Wie ein Jahrmarkt: NFL-Fans feiern Mega-Party
Stunden vor dem Kick-Off schufen Zehntausende rund um das Stadion Jahrmarkt-Atmosphäre und verwandelten das Areal mit ihren verschiedenen Trikots in ein buntes Wimmelbild. Die Party, die unter der Woche in den Kneipen, auf den Fan-Zonen oder dem Football-Feld am Brandenburger Tor begonnen hatte, erreichte schließlich ihren Höhepunkt.
Laut eigenen Angaben hätte die NFL erneut hunderttausende Tickets für das Deutschland-Spiel verkaufen können. Die Liga kehrt 2027 und 2029 nach Berlin zurück. Der Senat investiert 12,5 Millionen Euro in das Dreifach-Spektakel. Die NFL steuert 48 Millionen bei.
Auch, um Halbzeit-Acts wie den australischen Rapper The Kid Laroi zu engagieren. Deutlich stimmungsvoller wurde es, als im dritten Viertel eine La-Ola über die Ränge schwappte und später der Klassiker «Country Roads» erklang.
Drei Touchdowns nach zehn Minuten
Nach einer Gedenkminute für den verstorbenen Dallas-Cowboys-Profi Marshawn Kneeland und dem Münzwurf der deutschen Eiskunstlauf-Legende Katarina Witt kamen die Fans sofort auf ihre Kosten. Ein Ballverlust von Falcons-Quarterback Michael Penix Jr. oder ein 37-Yards-Touchdownpass von Colts-Spielmacher Daniel Jones zündeten das Stadion an. Weil Colts-Kicker Michael Badgley früh einen Extrapunkt und ein Field Goal aus 53 Yards liegen ließ, konnte Atlanta nach seinem zweiten Touchdown mit 14:13 in Führung gehen.
Die Verteidigung der Falcons hatte einen herausragenden Tag gegen eine der besten Offensiven der Liga. Unter der Leitung von Trainer Raheem Morris zwangen sie Colts-Quarterback Jones immer wieder zu Ballverlusten und bereiteten ihm enorme Probleme. Trotzdem kämpfte sich auch Atlanta im Angriff schwer, wodurch das Spiel lange Zeit knapp blieb.
NFL erinnert an den Mauerfall
Für die NFL und die Stadt Berlin war das Spiel ein «historischer Meilenstein». 35 Jahre nach dem ersten Liga-Auftritt in der Hauptstadt fand erstmals ein reguläres Saisonspiel in der deutschen Metropole statt. Dass die Teams am Jahrestag des Mauerfalls spielten, verlieh diesem geschichtsträchtigen Tag eine besondere Bedeutung. Mit einer imposanten Choreo und dem Lied «Wind of Change» von den Scorpions erinnerte die NFL an die Wiedervereinigung.








