Staatsanwaltschaft fordert lange Haftstrafen für Angeklagte wegen Raubüberfall auf Reality-TV-Star in Paris. Urteile werden am Donnerstag erwartet.
Haftstrafen gefordert im Prozess um Raubüberfall auf Kim Kardashian
In dem Prozess um den Raubüberfall auf den US-Star Kim Kardashian im Jahr 2016 in Paris hat die Staatsanwaltschaft hohe Haftstrafen für die meisten der zehn Angeklagten gefordert. Laut dem Sender CNews aus dem Gerichtssaal sollen vier der Männer zehn Jahre, einer acht Jahre und zwei weitere sieben Jahre Haft erhalten. Für die einzige angeklagte Frau wurde eine Haftstrafe von sechs Jahren beantragt, ein weiterer Mann soll vier Jahre im Gefängnis verbringen und ein anderer eine Geldstrafe bekommen.
Obwohl nur zwei ein Geständnis ablegt hätten, halte sie die Angeklagten allesamt für schuldig, an dem sorgfältig geplanten Überfall auf den Reality-TV-Star beteiligt gewesen zu sein, sagte die Staatsanwältin. Seit Ende April stehen wegen des Überfalls neun Männer und eine Frau in Paris vor Gericht. Die Angeklagten im Durchschnittsalter von rund 60 Jahren werden von der französischen Presse als «Opa-Gangster» beschrieben. Die Urteile werden an diesem Donnerstag erwartet.
Maskierte und bewaffnete Täter
Kardashian wurde in der Nacht zum 3. Oktober 2016 in einem Luxusquartier im schicken 8. Pariser Stadtbezirk überfallen. Fünf Räuber waren als Polizisten verkleidet gegen 2.30 Uhr plötzlich vor der Residenz aufgetaucht. Zwei von ihnen brachten den Pförtner in ihre Gewalt und stürmten maskiert und mit vorgehaltener Waffe in Kardashians Zimmer.
Die Täter haben sie mit einer Waffe bedroht, gefesselt und mit Klebeband an Armen und Beinen geknebelt, und Schmuck im Wert von etwa neun Millionen Euro gestohlen, darunter den Verlobungsring des Stars mit einem 18,88-karätigen Diamanten. Die Beute im Millionenwert wurde nicht gefunden. Die Ermittler vermuten, dass die Kriminellen sie in Antwerpen verkauft haben.
«Ich dachte, ich würde sterben»
Kardashian konnte selbst ihre Fesseln lösen und Alarm schlagen. Der Medienstar blieb körperlich unverletzt, stand aber unter Schock. Kardashian erzählte vor Gericht in Paris, sie habe Angst gehabt, dass die Täter sie vergewaltigen oder erschießen würden. «Ich war mir absolut sicher, ich dachte, ich würde sterben», sagte sie aus.