Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

1. FC Union Berlin entlässt Trainer Bo Svensson nach sportlicher Krise

Der Verein sucht nun nach einem neuen Trainer, um das Team aus der Negativspirale zu führen und die Trendumkehr einzuleiten.

Bo Svennson ist nicht mehr Trainer von Union Berlin
Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Der 1. FC Union Berlin hat auf seine sportliche Krise reagiert und Trainer Bo Svensson entlassen. Die Nachricht erreichte den 45 Jahre alten Dänen nach neun sieglosen Spielen in verschiedenen Wettbewerben und sechs Tagen nach dem blamablen 1:4 in der Bundesliga gegen den SV Werder Bremen. Wer die Köpenicker aus der Negativspirale führen soll, ist noch unklar. Eine Entscheidung über die interimistische Übernahme des Teams soll laut Clubangaben in den nächsten Tagen getroffen werden. Auch drei weitere Teammitglieder müssen gehen.

«Nach eingehender Analyse des bisherigen Saisonverlaufs sind wir überzeugt, dass für eine Trendumkehr eine deutliche Veränderung notwendig ist. Wir haben uns daher entschieden, die Zusammenarbeit mit Bo Svensson, Babak Keyhanfar, Kristoffer Wichmann und Tijan Njie nicht fortzusetzen», wird Geschäftsführer Profifußball Horst Heldt in der Mitteilung zitiert.

https://x.com/fcunion/status/1872633531349729649

Svenssons Freistellung erfolgt direkt vor entscheidenden Spielen. Nach der Winterpause stehen Duelle gegen die Keller-Konkurrenten aus Heidenheim und Augsburg an.

Union Berlin überzeugt zu Saisonbeginn

Die Eisernen hatten lange um Svensson geworben, bis er schließlich vor Saisonbeginn als absoluter Wunschkandidat verpflichtet werden konnte. Zu dieser Zeit übernahm der Skandinavier eine verunsicherte Mannschaft, der es nach dem Last-Minute-Klassenerhalt an Selbstvertrauen und kollektiver Geschlossenheit fehlte.

Es schien, als hätten die Verantwortlichen in Berlin mit ihrer Entscheidung ein glückliches Händchen bewiesen. Trotzdem konnte Svensson die Offensivschwäche nicht beheben. Stattdessen fand das Team unter dem Dänen seine Defensivstärke und seinen unbeugsamen Kampfgeist wieder.

Tabellenplatz vier nach dem achten Spieltag war die Belohnung. Nach respektablen Unentschieden gegen Leipzig und Frankfurt sowie Siegen gegen Dortmund träumten einige Fans sogar schon wieder von Europa. Die Alte Försterei wurde erneut zur Union-Festung, die erst Ende November von Bayer Leverkusen erobert werden konnte.

Einbruch nach Pokal-Debakel

Seit dem letzten Sieg am 20. Oktober gegen Aufsteiger Kiel lief nicht mehr viel zusammen. Nach dem Pokal-Debakel bei Drittligist Arminia Bielefeld folgten Niederlagen gegen Wolfsburg oder Leverkusen. In Stuttgart verspielte die Mannschaft ein 2:0 (2:3) und gegen Schlusslicht Bochum reichte es trotz rund 80 Minuten in Überzahl nur zu einem 1:1.

Unter den Stürmern, die nicht trafen, gesellten sich Abwehrspieler hinzu, die schlecht verteidigten. Woche für Woche schwand der Mut und das Selbstbewusstsein. Zu Beginn der Saison funktionierte Svenssons Plan, alles auf defensive Stabilität zu setzen, noch. Mittlerweile ist die Balance verloren gegangen und alles erinnert an die Horror-Saison im Vorjahr.

dpa