Der VfL Wolfsburg kann wieder nicht gegen eine schlechter platzierte Mannschaft gewinnen. Bei Union Berlin setzt es für die Niedersachsen sogar die nächste Niederlage. Die Eisernen können feiern.
Union Berlin verschärft Wolfsburgs Krise
Die emsigen Punktesammler von Union Berlin haben die Ergebniskrise des VfL Wolfsburg weiter verschärft. Die Eisernen setzten sich gegen das Team des glücklosen Ralph Hasenhüttl mit 1:0 (0:0) durch und holten damit im vierten Spiel in Folge gegen eine besser platzierte Mannschaft Punkte. Benedict Hollerbach (63. Minute) besiegelte vor 22.012 Zuschauern den Sieg der Gastgeber.
In Wolfsburg wird die Europacup-Qualifikation immer mehr zu einem vagen Wunschdenken. Im vierten Spiel in Serie gelang gegen eine schlechter platzierte Mannschaft kein Sieg in der Fußball-Bundesliga. Die Lücke zu den internationalen Rängen beträgt als Tabellen-12. nun schon sechs Punkte.
Bei den Berlinern ist die Stimmung ganz anders, obwohl sie nur einen Platz hinter Wolfsburg liegen und fünf Punkte haben. Mit elf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz und noch sechs Spielen haben sie ein beruhigendes Polster. Trainer Steffen Baumgart kann trotz einer kontrollierten Leistung zuversichtlich in den Saisonschlussspurt gehen.
Liga-Debüt für Junioren-Weltmeister
Leopold Querfeld traf schon in der zweiten Minute mit einem Kopfball den Pfosten. Wolfsburgs U-17-Weltmeister David Odogu konnte gleich sehen, worauf es im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei ankommt. Und das bei seinem Bundesliga-Debüt in seiner Geburtsstadt. Hasenhüttl hätte sich für den Innenverteidiger einen sanfteren Start in der Erstliga gewünscht.
Die Personalnot in Wolfsburg führte dazu, dass der 18-Jährige von Anfang an eingesetzt wurde. Querfeld, ebenfalls erst 21 Jahre alt, ermöglichte dann die erste Chance für die Gäste mit einem zu kurzen Rückpass. Mohammed Amoura (5. Minute) verfehlte jedoch das Tor.
Union spielt mutiger
Das Selbstvertrauen spielte natürlich eine Rolle. Union hatte nach den letzten Ergebnissen deutlich mehr davon und kontrollierte das Spiel. Ilic (17.) war einen Schritt zu spät nach einem langen Einwurf von Josip Juranovic. Der Schuss von Janik Haberer (22.) wurde gut von VfL-Torwart Kamil Grabara pariert. Wolfsburg erkannte langsam, dass mit mehr Mut mehr möglich wäre. Patrick Wimmer (26.) und Amoura (36.) scheiterten jedoch an Unions Torwart Frederik Rönnow.
Unions Rani Khedira konnte sich überhaupt nicht beruhigen, als Schiedsrichter Harm Osmers in der 45. Minute nach einem Sturz von Wimmer und Danilho Doekhi im Strafraum keinen Elfmeter für die Berliner pfiff. Khedira musste tief durchatmen, als Rönnow gleich nach dem Seitenwechsel diesmal gegen Jakub Kaminski mit einem starken Reflex parierte.
Die Union war schnell wieder im Spiel. Vor dem Siegtor sorgte Juranovic erneut mit einem langen Einwurf für Gefahr. Nach einem gewonnenen Kopfball-Duell von Querfeld musste Hollerbach aus kurzer Distanz nur noch einschieben. Der gerade erst eingewechselte Kevin Behrens hatte am Ende die Chance auf den Ausgleich, schoss jedoch über das Tor (89.).