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Union Berlin erhebt schwere Vorwürfe nach Feuerzeugwurf-Eklat

Das Bundesgericht lehnt Berufung ab, Union spricht von Verschwörung und politisch motiviertem Urteil.

Union-Präsident Dirk Zingler will das DFB-Urteil nicht akzeptieren.
Foto: Thomas Frey/dpa

Der 1. FC Union Berlin hebt nach der zweiten sportjuristischen Niederlage im Verfahren um den Feuerzeugwurf die Causa auf eine neue Ebene. Die Hauptstädter, deren Spiel gegen den VfL Bochum wegen des Eklats mit 0:2 gewertet wird, sehen laut den Worten von Vereinspräsident Dirk Zingler eine Verschwörung und sprechen von einem politisch motivierten Urteil.

«Das Gericht ist vom VfL Bochum und vom Kontrollausschuss aufgefordert worden, ein politisches Signal zu senden. Dies war nur möglich unter fehlerhafter Anwendung der Rechts- und Verfahrensordnung», hieß es in einer Stellungnahme nach der Verhandlung vor dem Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes. Dieses hatte eine Berufung von Union nach dem erstinstanzlichen Urteil des DFB-Sportgerichts abgelehnt.

https://twitter.com/fcunion/status/1895545243963175275

Der Ursprung der gesamten Angelegenheit war das Spiel im Dezember, bei dem VfL-Torwart Patrick Drewes kurz vor Schluss von einem Feuerzeug aus dem Berliner Fanblock getroffen wurde. Das Bundesgericht entschied, dass dadurch Bochum Schaden zugefügt wurde und Union Berlin dafür verantwortlich ist.

Zingler-Vorwurf: DFB wollte einen Präzedenzfall

«Wir waren heute Zeuge eines Verfahrens, in dem erstmalig das Fehlverhalten eines Zuschauers zu einer Spielumwertung geführt hat. Und das trotz einer ordnungsgemäßen Beendigung des Spiels durch den Schiedsrichter», sagte Zingler. «Die Schaffung dieses Präzedenzfalls war aus unserer Sicht Ziel des Kontrollausschusses.»

Tatsächlich hatte Oskar Riedmeyer, der Vorsitzende beim Bundesgericht, in der Verhandlung gesagt: «Wir hoffen, das wir nicht weitere solche Fälle sehen, wir hoffen, dass es ruhiger wird.» Er wünsche sich eine abschreckende Wirkung des Urteils.

Finale Entscheidung erst kurz vor Saisonende?

Union sieht darin eine sportpolitische Komponente und verkündete: «Wir sind daher gezwungen, dem politischen Druck zu entgehen und werden das Ständige Schiedsgericht anrufen.» Schon nach dem Urteil des Sportgerichts im Januar hatte Berlins Geschäftsführer Horst Heldt heftig gegen den DFB gewettert.

Es war zunächst unklar, wann das Schiedsgericht als letzte Instanz den Fall übernehmen kann. Die Zeit drängt: In der Bundesliga stehen nur noch elf Spieltage aus und der finale Ausgang des Verfahrens könnte entscheidenden Einfluss auf den Abstiegskampf haben. Mit dem 2:0 am Grünen Tisch zieht Bochum am 1. FC Heidenheim vorbei auf den Relegationsrang.

dpa