Trainer Baumgart feiert ersten Sieg mit 2:1-Erfolg, Berlin vergrößert Abstand zum Relegationsplatz.
Union Berlin siegt gegen Mainz und beendet Negativserie
Der 1. FC Union Berlin hat seine langanhaltende Negativserie beendet und unter dem neuen Trainer Steffen Baumgart einen Schritt aus der Krise gemacht. Im ersten Spiel der Bundesliga-Rückrunde besiegten die Köpenicker überraschend den Europacup-Kandidaten FSV Mainz 05 mit 2:1 (2:1). Zuvor blieb der FCU zehn Spiele ohne Punkte-Dreier, auch die ersten beiden Partien unter Baumgart gingen verloren.
Benedict Hollerbach brachte Union im Stadion An der Alten Försterei bereits in der ersten Minute in Führung. Mainz glich durch Nadiem Amiri per Elfmeter aus (5.). Auch das 2:1 für die Berliner fiel durch einen Strafstoß: Robert Skov verwandelte (24.).
Im dritten Spiel erzielte Trainer Baumgart bei den Eisernen seine ersten Tore und Punkte. Der Sieg ermöglichte es den Berlinern, ihren Vorsprung auf den Relegationsplatz vorerst auf sechs Punkte zu vergrößern. Am kommenden Sonntag steht für Union ein Duell mit einem direkten Konkurrenten an: Es geht zum Millerntor, wo sie gegen den Aufsteiger FC St. Pauli antreten (17.30 Uhr/DAZN).
Mainz empfängt den Vizemeister
Die Mainzer haben die zweitbeste Hinrunde der Vereinsgeschichte gespielt und erleiden nun die zweite Niederlage in Folge. Dennoch sind sie im Kampf um einen Europapokalplatz weiterhin gut positioniert, da auch einige Konkurrenten keine Punkte holten. Am nächsten Samstag spielen die Nullfünfer gegen den Tabellenvierten Stuttgart (15.30 Uhr/Sky).
«Mit aller Gewalt – Klassenerhalt» stand an einem sonnigen Wintertag auf einem Banner der Union-Fans. Stadionsprecher Christian Arbeit hielt eine kämpferische Ansprache und appellierte an den Zusammenhalt. Auch Baumgart ließ nichts unversucht. «Wir fiebern alle dem sogenannten Befreiungsschlag entgegen. Da musst du halt einiges leisten dafür», sagte der 53-Jährige bei DAZN.
Hollerbach sofort hellwach
Er hatte unter der Woche noch gesagt, dass größere Umbauten unwahrscheinlich seien. Trotzdem hat er sechs Positionen in seiner Mannschaft verändert und wieder drei Innenverteidiger eingesetzt. Die Führungsspieler Rani Khedira und Christopher Trimmel waren zu Beginn auf der Bank.
Zwei wichtige Personen fehlten bei den Gästen. Jonathan Burkardt, Nationalspieler, hatte muskuläre Probleme und wurde durch Armindo Sieb ersetzt. Cheftrainer Bo Henriksen war nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Leverkusen gesperrt und musste das Spiel von der Tribüne aus verfolgen.
Bereits nach 57 Sekunden konnten die Berliner feiern. Hollerbach fing einen schlechten Pass von Danny da Costa im Aufbauspiel ab und schob ein. Die Freude währte nur kurz: Nach einem Foul von Aljoscha Kemlein an Jae Sung Lee entschied Schiedsrichter Florian Exner auf Elfmeter.
Sieb hat das 2:1 auf dem Fuß
Amiri, der nach seiner Sperre wieder spielte, traf sicher. Henriksen jubelte auf der Tribüne mit der Faust. Die beste Gelegenheit für ein zweites Tor der Gäste vergab Sieb allein vor dem Union-Torwart Alexander Schwolow (14.).
Trotz des Ausgleichs zeigten die Berliner nach vorne hin eine klare Verbesserung und mehr Mut. Die Balleroberung erfolgte deutlich schneller. Als Dominik Kohr Hollerbach im Mainzer Strafraum zu Fall brachte, gab es erneut einen Elfmeter. Mit seinem zweiten Saisontor brachte Skov die Berliner in Führung.
Nach der Pause gab es zunächst wenig Torszenen. Die Gastgeber begannen vermehrt mit Kontern. Nach einem Pass von Hollerbach schoss Skov aus guter Position über das Tor (59.). Mainz hatte weiterhin deutlich mehr Ballbesitz. Die Berliner blieben jedoch stärker in den Zweikämpfen und überstanden auch die letzten Angriffe der Gäste unbeschadet.