Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Fahrverbot für Motorräder in Österreich

Laute Motorräder sind in Österreich nicht mehr erlaubt. Seit einem Monat Macht Tirol Ernst.

Foto: Depositphotos/Unsplash

Laute Motorräder sind in Österreich nicht mehr erlaubt. Seit einem Monat macht Tirol Ernst.

Der deutsche Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) weiste die Forderungen des Bundesrats nach allgemeinen Fahrverboten für Motorräder an Sonn- und Feiertagen zurück.

Österreich hingegen macht Ernst. Seit dem 10. Juni sind beliebte Bergstraßen im Bezirk Reutte (Region Außerfern) für laute Maschinen gesperrt, die laut Zulassung ein Standgeräusch von über 95 Dezibel aufweisen. Bei Verstößen droht ein Bußgeld von bis zu 220 Euro.

Schon zuvor, hatte eine Studie ergeben, dass hochtouriges Fahren beim Beschleunigen und Bremsen besonders laut und störend ist. Die meisten Anwohner in Tirol befürworten das Fahrverbot für solche Motorräder. Die Maßnahme soll bis Ende Oktober gelten. Aktuell sind rund sieben Prozent der in Österreich zugelassenen Maschinen von der Sperrung betroffen.Für zahlreiche Hersteller ist die Regelung ebenfalls ein Einschnitt. Recherchen der Zeitschrift „Motorrad“ zufolge liegen allein zehn aktuelle Modelle des Herstellers Ducati über dem Limit von 95 Dezibel.

Die Motorradfahrer scheinen sich an das Verbot zu halten. Bei Kontrollen Ende Juni überprüfte die Polizei 1140 Motorräder in Tirol. Bei nur 15 Fahrzeugen lag das Standgeräusch über den erlaubten 95 Dezibel. Zehn davon kamen aus Deutschland, vier aus der Schweiz, nur eines aus Österreich.

„Es ist spürbar leiser geworden, die Grenze bei 95 Dezibel hat sich in kurzer Zeit bewährt“, sagt der Bürgermeister der Gemeinde Tannheim. „Die Regelung sperrt Motorräder aus, die auf legalem Wege sehr laut sind. Vor allem leistungsstarke Serienmodelle reißen die 95-Dezibel-Grenze. Ein lautes Standgeräusch weist oft auf ein insgesamt lautes Motorrad hin.“

Außerdem entlastet die Regelung Anwohner und ermögliche gleichzeitig den meisten Fahrern Motorradtouren. „Der Tiroler Weg ist also ein guter Kompromiss!“

nf24