In der vergangenen Saison hatte der VfB in Heidenheim beim ersten Bundesliga-Duell der Clubs eine Niederlage hinnehmen müssen. Diesmal macht es der VfB besser. Die Gastgeber haben einen Negativlauf.
VfB stürzt Heidenheim stärker in die Krise
Dank des ersten Sieges auf der harten Ostalb hat der VfB Stuttgart seine Ambitionen im Europapokal untermauert. Mit dem 3:1 (2:1) versetzte die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß ihre Fans in Adventsstimmung und brachte den 1. FC Heidenheim weiter in die Negativspirale.
Maximilian Mittelstädt (20.), Enzo Millot (45.+2) und Nick Woltemade mit einem verwandelten Foulelfmeter (85.) sorgten dafür, dass die Stuttgarter ihren Champions-League Schwung vom 5:1 gegen Bern in einen Erfolg ummünzen konnten. Paul Wanner (41.) ließ mit seinem sehenswerten zwischenzeitlichen Ausgleich die Gastgeber zunächst hoffen, ehe Woltemade alles klarmachte.
Am Schluss stand die sechste aufeinanderfolgende Niederlage von Heidenheim in der Fußball-Bundesliga. Während sich der VfB fröhlich auf das Jahresende gegen den FC St. Pauli vorbereiten kann, sind die stark angeschlagenen Heidenheimer vor dem Spiel in Bochum noch stärker unter Druck geraten. Es besteht die Gefahr, dass sie auf dem Relegationsplatz überwintern müssen. Zuvor treten sie am Donnerstag noch gegen den FC St. Gallen an.
Schmidt: Kritik ein «Zeichen der Stärke»
Nach der Niederlage in der Conference League am Donnerstag in Istanbul (1:3) war Frank Schmidt mit seinem Team hart ins Gericht gegangen – und verteidigte sich für seine deutliche Kritik vor dem Spiel gegen den VfB. «Warum darf man die Dinge nicht einfach so ansprechen, wie sie sind?», rechtfertigte er sich bei DAZN. «Ich finde es ein Zeichen der Stärke, wenn man kritisieren darf», so der Coach: «Wenn man Scheiße spielt und nicht mehr kritisiert, dann sollten alle Alarmglocken angehen.»
Während ihrer ungewohnten Negativphase kämpften sich die Heidenheimer im Landesderby in das Spiel und erwiesen sich zeitweise als erwartet unangenehme Gegner. Viele Fouls störten den Spielfluss. Die Stuttgarter deckten jedoch ihre Schwächen auf und erzielten dank Effizienz das erste Tor.
Woltemade hielt sich gegen FCH-Kapitän Patrick Mainka und legte für Mittelstädt auf, der sicher verwandelte. So führte die erste gefährliche Angriffsszene der Gäste zum 1:0. Im Gegensatz zu den letzten Spielen gegen Bern und Union geriet der VfB dieses Mal nicht in Rückstand und beherrschte das Spiel.
VfB zeigt Reaktion auf Ausgleich
Vor dem unerwarteten Ausgleich der lange Zeit harmlosen Gastgeber hatten die Stuttgarter beinahe nachgelegt. Allerdings prallte ein Freistoß von Chris Führich aus etwa 20 Metern gegen den Pfosten. Dem Jubel des FCH ging ein Ballverlust des VfB im Spielaufbau voraus. VfB-Torwart Alexander Nübel berührte Wanners Distanzschuss mit der Hand, konnte ihn aber nicht abwehren.
Millots Fehler führte zum sehenswerten Treffer – aber der Mittelfeldspieler korrigierte dies noch vor der Halbzeitpause. Zuerst scheiterte er an Heidenheims Torhüter Kevin Müller. Dann verwandelte er eine abgefälschte Flanke von Josha Vagnoman mit dem Kopf.
Mit dem Schwung der erneuten Führung drängte das Team von Hoeneß in der zweiten Halbzeit zunächst auf das dritte Tor. Allerdings verpassten die Stuttgarter – besonders durch Millot – Chancen zur vermeintlichen Entscheidung. Somit blieb der Ausgleich für die Heidenheimer möglich. Eine Flanke von Marnon Busch verfehlte knapp eine Viertelstunde vor Schluss das Aluminium. Kurz darauf musste Nübel in höchster Not eingreifen. Am Ende belohnte sich Woltemade für seine starke Leistung und sorgte vom Elfmeterpunkt für klare Verhältnisse.