Köln und Stuttgart liefern sich einen munteren Schlagabtausch, den am Ende die Gäste für sich entscheiden.
VfB Stuttgart dämpft Kölner Euphorie

Der VfB Stuttgart hat die Euphorie beim Aufsteiger 1. FC Köln gedämpft und sich an die Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga angeschlossen. Der Pokalsieger gewann das umkämpfte Spiel mit 2:1 (1:1) und kletterte mit neun Punkten auf den fünften Platz in der Tabelle. Köln hat nach der zweiten Niederlage in Folge weiterhin sieben Punkte auf dem Konto.
Vor 50.000 Zuschauern erzielte Jakub Kaminski bereits in der 4. Minute das Führungstor für die Gastgeber, das Ermedin Demirovic (28.) per Foulelfmeter vor der Halbzeit ausglich. In der zweiten Halbzeit erzielte Josha Vagnoman (81.) das Siegtor für die Schwaben.
Wie schon im ersten Saison-Heimspiel hatte sich Kölns Trainer Lukas Kwasniok ein FC-Trikot übergestreift – dieses Mal ganz in Schwarz. Seinen Anspruch für den zweiten Auftritt vor heimischer Kulisse hatte er vor dem Anpfiff klar zum Ausdruck gebracht: «Die Fans können schon etwas von uns erwarten. Mit ihnen im Rücken kann es durchaus ein wildes Spiel werden, weil beide Mannschaften Tore schießen wollen.»
Kölner Blitzstart
Und sein Team hielt zunächst Wort. Der Minutenzeiger hatte noch keine vier Umdrehungen gemacht, als Kaminski zur frühen Führung traf. Der polnische Nationalspieler tauchte nach schöner Vorarbeit von Ragnar Ache frei vor dem Gäste-Tor auf und ließ VfB-Keeper Alexander Nübel keine Chance.
Nur drei Minuten später hätte Ache, der für den verletzten Marius Bülter erstmals in die Startelf rückte, das Spiel erhöhen können. Der Stürmer, der im Sommer vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern kam, hob den Ball geschickt über den herausstürzenden Nübel, aber Stuttgarts Verteidiger Luca Jaquez konnte kurz vor der Torlinie noch retten.
Stuttgart benötigt Anlaufzeit
Die Schwaben, die am Donnerstag mit einem 2:1 gegen Celta Vigo erfolgreich in die Europa League gestartet waren, brauchten eine Weile, um ins Spiel zu finden. Nach etwa fünfzehn Minuten kamen sie jedoch auch zu ersten vielversprechenden Angriffen. Einen artistischen Fallrückzieher von Tiago Tomas konnte FC-Torwart Martin Schwäbe gerade noch über die Latte lenken. Kurz darauf verfehlte Demirovic mit einem Kopfball nur knapp das Ziel.
Das VfB-Team, das auf sechs Positionen verändert wurde, konnte daraufhin besser spielen und kam folgerichtig zum Ausgleich – allerdings auch dank der Unterstützung der Kölner. Schwäbe verlor den Ball im eigenen Strafraum gegen Demirovic und traf den Stuttgarter Angreifer versehentlich an der Ferse. Zunächst ließ Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck das Spiel weiterlaufen, aber dann griff der VAR ein. Nach Sichtung der TV-Bilder gab es Elfmeter, den Demirovic sicher verwandelte.
Stuttgart beherrschte nun das Spiel, konnte sich jedoch keine weiteren klaren Chancen erarbeiten. Der hauptsächlich in der Defensive beschäftigte Aufsteiger wurde erst in der Nachspielzeit noch einmal gefährlich. Sebastian Sebulonsen verfehlte mit einem Schuss aus etwa 17 Metern knapp das Tor.
Nach der Halbzeit spielten beide Mannschaften im Angriff lange Zeit zu umständlich. Erst gegen Ende des Spiels nahm die Partie wieder Fahrt auf. Tiago Tomas von Stuttgart traf nur den Außenpfosten. Auf der anderen Seite parierte Nübel zunächst stark gegen Said El Mala, dann rettete Maximilian Mittelstädt bei einem Kopfball von Kaminski auf der Linie. Am Ende jubelten die Gäste, weil Vagnoman spät traf.