Die Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch gewann zum Hauptrunden-Auftakt gegen Handball-Zwerg Färöer mit 36:26 und steuert auf die K.o.-Phase zu.
Deutsche Handballerinnen auf Kurs Viertelfinale bei Heim-WM

Die deutschen Handballerinnen behalten ihr großes Ziel einer ersten WM-Medaille seit 2007 fest im Blick und steuern direkt auf die K.o.-Phase zu. Bundestrainer Markus Gaugischs Team gewann zum Start der Hauptrunde gegen Handball-Zwerg Färöer mit 36:26 (20:14) und näherte sich somit dem Viertelfinale. Beim Heim-Turnier war es der vierte Sieg im vierten Spiel für das DHB-Team.
«Ich finde, wie wir heute geackert haben», lobte Gaugisch, «das war aller Ehren wert». Der Trainer sagte außerdem bei Sporteurope.TV: «Wir können sicher noch fünf, sechs Tore mehr machen, weil wir uns gute Chancen herausgespielt haben.»
Vor 7.122 Zuschauern in Dortmund war Kapitänin Antje Döll (6 Tore) beste deutsche Werferin. Am Donnerstag (18.00 Uhr) geht es in der Westfalenhalle weiter gegen Montenegro, bevor am Samstag zum Abschluss der zweiten Turnierphase Spanien (18.00 Uhr) wartet. Die besten zwei Teams aus jeder Sechser-Gruppe ziehen ins Viertelfinale ein. Ein weiterer Sieg reicht Deutschland.
Tausende Plätze leer
Anders als die ausverkauften Vorrundenspiele in Stuttgart waren beim Hauptrunden-Auftakt Tausende Tickets übriggeblieben – möglicherweise eine Folge des hochkarätigen DFB-Pokalduells zwischen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen in unmittelbarer Nachbarschaft. Als «unglücklich», beschrieb Führungsspielerin Alina Grijseels den Umstand.
Trotzdem war die Stimmung gut, auch dank des lauten Mini-Fanclubs der Färinger. Schon bei der Männer-EM vor zwei Jahren hatten rund 5.000 mitgereiste Anhänger – etwa ein Zehntel der Gesamtbevölkerung – die deutschen Hallen in ein Tollhaus verwandelt.
Die Kapitänin übernimmt Verantwortung
Vor den Augen von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der am Stadionmikrofon kräftig für Olympia in seinem Bundesland warb, gerieten die Gastgeberinnen trotz doppelter Überzahl in Rückstand. Die DHB-Deckung hatte anfangs große Probleme mit den schnellen Färingerinnen. Es dauerte 17 Minuten, bis Deutschland erstmals mit zwei Toren in Führung lag (10:8).
Der Mini-Vorsprung reichte scheinbar, um die Gegenwehr des WM-Debütanten zu brechen. Angeführt von ihrer treffsicheren Kapitänin Döll und Torhüterin Katharina Filter wurde die deutsche Riege ihrer Favoritenrolle gerecht und zog auf 18:11 davon. Über manche unsaubere Pässe und Fehlwürfe konnte Gaugisch in dieser Phase hinwegsehen. «Alles gut», beruhigte der Bundestrainer seine Schützlinge an der Seitenlinie.
4:0-Lauf nach einem müden Start
Auch in der zweiten Halbzeit verpasste das DHB-Team den Start – es gab nur ein Tor in sieben Minuten. Fehlwürfe und eine passive Abwehrleistung führten dazu, dass der Vorsprung auf 21:17 schrumpfte. Ein 4:0-Lauf brachte schließlich die Gaugisch-Auswahl zurück auf Kurs und sorgte dafür, dass das Spiel nach 40 Minuten praktisch entschieden war.
In den letzten Minuten spielte das DHB-Team immer unvorsichtiger. Aufgrund der komfortablen Führung war der Leistungseinbruch kaum spürbar.








