Die Berlinale eröffnet am 15. Februar mit einer Debatte um die AfD und einer beeindruckenden Starbesetzung, darunter Cillian Murphy, Kristen Stewart und Adam Sandler.
Die Berlinale startet mit politischer Debatte und Starbesetzung
Eigentlich wollen alle am liebsten über die Filme sprechen und die Stars, die bei der Berlinale erwartet werden: «Oppenheimer»-Darsteller Cillian Murphy, Kristen Stewart oder Adam Sandler zum Beispiel. Doch die Berlinale ist von den großen Filmfestivals schon immer das politischste gewesen. Und so gibt es neben Glamour und Promi-Ankündigungen vor dem Start am kommenden Donnerstag (15. Februar) auch eine Debatte um die AfD. Vertreter der Partei sind zur Eröffnung eingeladen und haben angekündigt, zu kommen. Das Festival grenzt sich klar vom Rechtsextremismus ab, kann die Abgeordneten aber nicht ausladen.
Für das Führungsteam Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian ist es kein einfaches Thema. Sie sollten sich jedoch wie viele Filmfans auf das Programm freuen. Carey Mulligan, Gael García Bernal, Amanda Seyfried und Rooney Mara gehören zu den weiteren Prominenten, die in Berlin erwartet werden.
Zwei deutsche Regisseure im Rennen um Goldenen Bären
Für den Goldenen Bären gehen dieses Mal 20 Filme ins Rennen – darunter zwei Projekte von den deutschen Regisseuren Andreas Dresen und Matthias Glasner. Liv Lisa Fries («Babylon Berlin») ist in Dresens «In Liebe, Eure Hilde» als Widerstandskämpferin Hilde Coppi im Zweiten Weltkrieg zu sehen. Lars Eidinger spielt in Glasners Drama «Sterben» an der Seite von Corinna Harfouch und Ronald Zehrfeld. Der französische Regisseur Olivier Assayas ist mit einem Film, der im Lockdown spielt, vertreten («Hors du temps»). Nina Hoss ist im Wettbewerbsbeitrag «Langue Étrangère» von Claire Burger zu sehen.
Die Berlinale und der Wettbewerb werden am 15. Februar mit «Small Things Like These» eröffnet. Hauptdarsteller Cillian Murphy wird in der Hauptstadt erwartet. Gael García Bernal ist der Star des Wettbewerbsbeitrags «Another End» und Rooney Mara ist in Alonso Ruizpalacios‘ Film «La Cocina» dabei.
Die Entscheidung darüber, welche Filme am Ende gewinnen, liegt in den Händen der Jury. Die Leitung des Gremiums übernimmt diesmal die Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong’o («12 Years a Slave»). In der Jury befindet sich auch der deutsche Regisseur Christian Petzold.
Politische Konflikte als Thema
Ein Blick ins diesjährige Programm zeigt: Dort wird – wie schon im vergangenen Jahr – auch der Ukraine-Krieg ein Thema sein. Der Dokumentarfilm «Turn in the Wound» von Abel Ferrara beschäftigt sich mit dem Leben dort seit Beginn des Krieges – der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt zu Wort, die Musik hat Sängerin Patti Smith beigesteuert.
Daneben sollen auch die Lage in Nahost und im Iran eine Rolle spielen. Der israelische Regisseur Amos Gitai setzt sich in «Shikun» etwa mit einem Querschnitt der israelischen Gesellschaft auseinander. In einer Nebenreihe der Berlinale haben drei Filmemacher ihre Projekte wegen der angeblich zu israelfreundlichen deutschen Haltung im Gaza-Krieg zurückgezogen.
Ehrenbär für Scorsese und weitere Galas
Die Auszeichnung eines speziellen Bären ist bereits entschieden: Der US-Regisseur Martin Scorsese («The Wolf of Wall Street») soll am 20. Februar für sein Lebenswerk geehrt werden. Danach wird sein Thriller «Departed – Unter Feinden» gezeigt.
Bei weiteren Galas wird es glamourös zugehen. Ein Beispiel dafür ist die Premiere des neuen Films von Julia von Heinz («Und morgen die ganze Welt»). «Treasure» ist ihr erstes großes internationales Projekt, für das sie Lena Dunham und Stephen Fry gewinnen konnte. Dunham spielt in der Verfilmung eines Romans von Lily Brett eine Musikjournalistin, die mit ihrem Vater, einem Holocaust-Überlebenden, eine Rundreise durch dessen Heimatland Polen macht.
«Treasure» wird außerhalb des Wettbewerbs gezeigt, genauso wie «Love Lies Bleeding». Die US-Schauspielerinnen Kristen Stewart und Katy O’Brian spielen darin ein Liebespaar, das sich in der Bodybuilding-Szene kennenlernt. Am 21. Februar werden Adam Sandler und Carey Mulligan über den roten Teppich laufen – sie sind die Hauptdarsteller im Film «Spaceman» von Johan Renck, der dann Premiere feiert. Zu den weiteren prominent besetzten Premieren gehören «Cuckoo» von Tilman Singer mit Hunter Schafer aus «Euphoria» in der Hauptrolle, «Sasquatch Sunset» mit Riley Keough, der Enkelin von Elvis Presley, und Jesse Eisenberg oder «Seven Veils» mit Amanda Seyfried.
So kommt man an Tickets
Der Verkauf der Tickets beginnt online am 12. Februar um 10 Uhr morgens. Die Tickets sind immer drei Tage im Voraus erhältlich. Abhängig von der Verfügbarkeit können die Karten bis zum Beginn der Vorstellung erworben werden. Die Hauptspielstätte für die Premieren ist der Berlinale-Palast am Potsdamer Platz. Die Preise der Tickets liegen zwischen 15 und 18 Euro.