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Weitere Festnahmen nach Kunstraub im Louvre

Nach dem Raub im Louvre fassen die Ermittler weitere Verdächtige. Die Suche nach der Beute läuft indes weiter.

Die Ermittler melden nach dem Raubüberfall auf den Louvre einen weiteren Fahndungserfolg. (Archivbild)
Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Nach dem spektakulären Kunstraub im Pariser Louvre gab es zusätzliche Festnahmen. „Fünf weitere Verdächtige wurden im Großraum Paris festgenommen, nachdem es bereits am Wochenende zwei Festnahmen gab“, sagte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau im französischen Sender RTL. Die gestohlene Beute im Millionenwert wurde jedoch bei den Durchsuchungen nicht gefunden.

Es ist noch zu früh, um genaue Angaben zum Profil der Festgenommenen zu machen, erklärte die Staatsanwältin. Einer von ihnen wird jedoch verdächtigt, Teil des Einbruchskommandos vor Ort gewesen zu sein. Es gibt DNA-Spuren von ihm, die ihn mit dem Diebstahl in Verbindung bringen. Die anderen vier Personen könnten möglicherweise Informationen zum Ablauf der Tat liefern. Laut Beccuau wurden die Festnahmen am Mittwochabend an verschiedenen Orten in und um Paris durchgeführt.

https://x.com/RTLFrance/status/1983797006142263629

Am vergangenen Wochenende wurden bereits zwei Verdächtige in Gewahrsam genommen. Gegen die 34 und 39 Jahre alten Männer wird nun wegen Raubüberfalls in organisierter Bande und der Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Sie haben teilweise gestanden und wurden in Untersuchungshaft genommen. Beide sind wegen schweren Diebstählen bereits polizeibekannt.

Täter flohen mit Juwelen auf Motorrädern

Am 19. Oktober sorgte der Raubüberfall mehrerer Täter international für Schlagzeilen. Die Vermummten hatten einen Lkw mit einer Hebebühne neben dem Museum abgestellt. Während zwei der Täter auf Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mithilfe der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und drangen von dort aus durch ein Fenster in das Museum ein.

Die Räuber entkamen auf Motorrollern mit acht wertvollen Schmuckstücken früherer Königinnen und Kaiserinnen – darunter Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen, die mit Edelsteinen besetzt waren. Auch die Krone der Kaiserin Eugénie (1826-1920), verziert mit Smaragden und Hunderten von Diamanten, war Teil der Beute, wurde jedoch später in der Nähe des Louvre beschädigt aufgefunden – anscheinend hatten die Diebe sie während der Flucht verloren.

In einer gemeinsamen Stellungnahme sprachen das französische Innen- und Kulturministerium von Schmuckstücken, die über ihren Marktwert hinaus «einen unschätzbaren kulturellen und historischen Wert» hätten.

Sicherheitsprobleme im Louvre waren bekannt

Nach dem spektakulären Diebstahl im Pariser Louvre wurde die Sicherheit der Museen im ganzen Land von Frankreich überprüft. Innenminister Laurent Nuñez hat die Polizeichefs angewiesen, die Sicherheitsmaßnahmen rund um Museen und Kulturstätten zu überprüfen. Im Louvre gab es bereits mehrere Warnungen bezüglich Sicherheitsproblemen. Die Museumspräsidentin bat den Polizeichef vor zwei Jahren um eine Sicherheitsüberprüfung. Zudem kritisierte das Personal bei einem Streik Mitte Juni Sicherheitsmängel.

Die Tatsache, dass die Einbrecher so leicht in den Louvre gelangen konnten, führte zu Verwunderung und Kopfschütteln. Das Pariser Kulturministerium reagierte auf die Kritik und betonte, dass die Alarmanlagen an den Außenfenstern der Apollon-Galerie sowie an den beiden betroffenen Vitrinen funktionierten. Zusätzlich griffen die Museumsmitarbeiter sofort während des Einbruchs ein. Die fünf Angestellten konnten die Täter vertreiben, die einen Teil ihrer Ausrüstung zurückließen.

Noch offen ist, wo die gestohlenen Juwelen im geschätzten Wert von 88 Millionen Euro geblieben sind. Experten befürchten, dass Komplizen der Räuber die Diamanten und Edelsteine aus den Schmuckstücken gelöst haben könnten, um sie einzeln zu verkaufen. «Ich möchte die Hoffnung bewahren, dass sie gefunden werden und an das Louvre-Museum und die Nation zurückgegeben werden können», hatte Beccuau gestern gesagt.

dpa