Der Rekordsieger triumphiert dank einer Klasse-Vorstellung im Endspiel gegen Melsungen und behält Titelchancen in anderen Wettbewerben.
THW Kiel gewinnt 13. DHB-Pokal-Titel mit überragendem Wolff
Angeführt von einem überragenden Andreas Wolff gewann der THW Kiel bei der 50. Jubiläumsausgabe des DHB-Pokals den 13. Triumph und beendete den Traum der MT Melsungen vom ersten nationalen Handball-Titel in der Vereinsgeschichte. Dank einer herausragenden Leistung des Nationaltorwarts setzte sich der Rekordsieger im Endspiel beim Final Four in Köln mit 28:23 (10:9) durch.
Vor 19.750 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess Arena war Eric Johansson mit sieben Toren der beste Torschütze für die Kieler, die auch in der Meisterschaft und in der European League noch Chancen auf den Titel haben. Das gilt auch für den Rivalen aus Melsungen, bei dem Elvar Jönsson mit fünf Treffern erfolgreichster Schütze war.
Zuvor hatte sich der Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten überraschend den dritten Platz durch ein 32:31 gegen die Rhein-Neckar Löwen gesichert.
Kiel mit dem besseren Start
Der THW, der sich am Vortag in einem dramatischen Halbfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 32:31 nach Verlängerung durchgesetzt hatte, erwischte in seinem insgesamt 16. Pokal-Endspiel den besseren Start. Nach neun Minuten führten die Kieler mit 4:1, weil Melsungen zunächst keine Lösungen gegen die kompakte Abwehr des Rivalen fand.
Des Weiteren war Wolff eine wichtige Stütze seines Teams, das dank zahlreicher Paraden des 33-Jährigen das Spiel im Griff hatte. In den ersten 18 Minuten erzielten die Nordhessen, die zum dritten Mal im Finale standen, lediglich vier Tore. Dass der Bundesliga-Zweite zu diesem Zeitpunkt nicht hoffnungslos zurücklag, war auch dem überzeugenden Torhüter Nebojsa Simic zu verdanken.
Melsungen berappelt sich
In der Endphase der ersten Halbzeit fand auch die MT ihren Rhythmus und kam nach einem 6:10 mit einem 3:0-Lauf bis zur Pause wieder auf ein Tor heran und nach Wiederbeginn beim 12:11 sogar zur ersten Führung im Spiel. Doch der THW ließ sich davon nicht beeindrucken.
Die Partie war weiterhin von den Torhütern geprägt, die sich mit Glanzparaden auszeichneten. In der Mitte der zweiten Halbzeit konnten sich die Kieler erstmals mit vier Toren absetzen.
Die physisch starke Abwehr des Rekordmeisters machte es Melsungen in dieser Phase fast unmöglich, durchzukommen. Kurz vor Schluss führte der THW mit 23:18 und ließ sich dank des überragenden Wolff nicht mehr aufhalten. Kreisläufer Patrick Wiencek durfte nach seinem letzten Pokal-Auftritt seiner Karriere zusammen mit seinen Teamkollegen den verdienten Sieg ausgelassen feiern.