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SV Werder verlängert Heimfluch des VfL Wolfsburg mit 4:2-Sieg

Bremer bauen Auswärtsserie aus, Wolfsburg seit Monaten erfolglos zuhause, Rote Karte und kuriose Tore

Mitchell Weiser (r) erzielte den Bremer Ausgleich.
Foto: Swen Pförtner/dpa

Der SV Werder hat den Heimfluch des VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga weitergeführt und die eigene Erfolgsserie in Auswärtsspielen in dieser Saison fortgesetzt. Dank einer starken zweiten Halbzeit gewannen sie verdient mit 4:2 (1:1) gegen die Niedersachsen. Dies war bereits ihr dritter Sieg im vierten Auswärtsspiel, wodurch sie nach dem siebten Spieltag auf den achten Platz in der Tabelle sprangen. Die Wolfsburger warten hingegen seit über fünf Monaten auf einen Sieg in der Volkswagen Arena.

Tiago Tomàs (19.) brachte die Gastgeber vor 28.917 Zuschauern mit einem kuriosen Treffer in Führung. Kurz vor der Pause glichen die Bremer durch Mitchell Weiser (45.+5) aus. Nach der Pause war Werder nicht mehr zu stoppen. Felix Agu (51.), Marvin Ducksch (67.) und Marco Grüll (72.) erzielten den verdienten Sieg. Wolfsburgs Patrick Wimmer (68.) wurde nur drei Minuten nach seiner Einwechslung wegen groben Foulspiels des Platzes verwiesen. Wolfsburgs Joakim Maehle (79.) setzte den Schlusspunkt.

Werder mit gutem Beginn

Die Bremer begannen stark und kontrollierten das Spiel in der Anfangsphase. Sie bemühten sich, das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Marco Grüll verpasste bereits nach wenigen Sekunden eine Torchance der Gäste. Der Schuss seines österreichischen Landsmanns Romano Schmid (4.) wurde noch abgefälscht.

Nach und nach fanden auch die Gastgeber ihren Rhythmus. Der Schuss von Jakub Kaminski (13.) aus 20 Metern ging knapp über das Tor. Die Führung der Wolfsburger durch das chaotische Tor von Tomás sechs Minuten später wurde durch einen Fehler von Werders Torwart Michael Zetterer begünstigt.

Tomás Kuddelmuddel-Tor

Er traf nach einem Eckball von Maximilian Arnold den Ball nicht voll. Seine Abwehrspieler konnten nicht klären, Tomás drückte den Ball per Hacke ins Tor. Der sechste Saisontreffer der Niedersachsen nach einer Standardsituation. Die VfL-Führung war zu dem Zeitpunkt überraschend. Doch verdiente sich das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl das 1:0 in der Folgezeit. Die gefährlicheren Aktionen gingen von den «Wölfen» aus. Vor allem der Algerier Mohammed Amoura – bester Vorbereiter der Wolfsburger – sorgte für einigen Wirbel. So scheiterte Kaminski (40.) nach Vorlage von Amoura an Werders Keeper Zetterer aus aussichtsreicher Position. 

Es schien, dass Werder Bremen nach einer Führung in der Halbzeitpause in Wolfsburg durch Weiser doch noch ausglich. Zu diesem Zeitpunkt war Wolfsburgs Kapitän Maximilian Arnold nicht mehr auf dem Spielfeld.

VfL-Kapitän Arnold verletzt und gesperrt

Der Mittelfeldspieler verletzte sich bei einem Sturz nach einem Kopfball-Duell. Aufgrund seiner langsamen Reaktion auf die Aufforderung des Schiedsrichters Daniel Schlager, das Spielfeld zu verlassen, erhielt er seine fünfte Gelbe Karte (42.) und ist somit für das nächste Spiel gesperrt. Auch die Bremer mussten einen Wechsel vornehmen. Verteidiger Anthony Jung verletzte sich am rechten Oberschenkel und wurde durch Amos Pieper ersetzt.

Mit Elan kam Werder aus der Umkleidekabine. Marvin Ducksch (48.) verpasste es, freistehend die Chance zur Führung zu nutzen. Drei Minuten später war er jedoch am 2:1 beteiligt, indem er einen Doppelpass mit Grüll spielte. Der Österreicher scheiterte noch am gut reagierenden Kamil Grabara, aber beim Nachschuss von Agu rutschte dem VfL-Torwart der Ball unter dem Körper ins Tor.

Das Spiel wurde intensiver und spannender. Wolfsburg drängte, Werder konterte – und wie. Zuerst erzielte Ducksch, der bis dahin unglücklich gespielt hatte, ein Tor (67.), kurz darauf traf auch der sich stetig steigernde Grüll (72.). Bei seinem Tor war Wolfsburg nach der Roten Karte für Schlager bereits in Unterzahl. Maehles Treffer zum 2:4 machte das Ergebnis nur wenig erträglicher für die Wolfsburger.

dpa