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«Wie ein schlechter Witz»: Viele Kranke, kaum Pause beim BVB

Masken, Abstand halten – Borussia Dortmund fühlt sich ein bisschen wie in fast vergessenen Pandemie-Zeiten. Trotz des verrückten Krankenstands gilt: Ein Sieg im nächsten Spiel ist Pflicht.

Dortmunds Trainer Nuri Sahin bekam vor dem Leverkusen-Spiel Absagen im Stundentakt.
Foto: Bernd Thissen/dpa

Trainer Nuri Sahin fühlte sich an einen schlechten Scherz erinnert, Mittelfeldmann Felix Nmecha an Zeiten der Corona-Pandemie. Borussia Dortmunds Start ins Jahr 2025 hätte unglücklicher kaum sein können. «Es war wie ein schlechter Witz», sagte Sahin über die völlig verrückte Krankheitswelle und gleich sechs kurzfristige Ausfälle. «Ich hatte das Gefühl, dass ich jede Stunde eine Nachricht bekomme, dass ein Spieler ausfällt.»

Fast die gesamte Abwehr fehlte, was Borussia Dortmund beim 2:3 gegen den Double-Sieger Bayer Leverkusen nicht ausgleichen konnte. Die Dortmunder laufen Gefahr, zu Beginn des Jahres in eine tiefe Krise zu geraten. Der Druck vor dem Spiel gegen Holstein Kiel ist enorm. Der Revierclub muss unbedingt gegen den Bundesliga-Aufsteiger gewinnen. Das Spiel findet jedoch bereits am Dienstag statt (18.30 Uhr/Sky). Es bleibt kaum Zeit zur Erholung.

Sahin über erkrankte Spieler: «Denen geht’s allen so schlecht» 

Trotzdem hoffen alle beim BVB, dass zumindest der eine oder andere Leistungsträger rechtzeitig fit wird. Sahin dämpfte aber bereits die Erwartungen. «Denen geht’s allen so schlecht. Riesenhoffnung habe ich da nicht. Ich würde mich da gerne positiv überraschen lassen.» Mit Blick auf die Defensivspieler Nico Schlotterbeck, Emre Can und Waldemar Anton ergänzte er: «Schlotti, Emre, Waldi – das sind alles harte Hunde. Die würden alle gerne spielen.» Die Gesundheit lässt das aktuell aber einfach nicht zu.

Der BVB versucht mit Masken, Abstand und räumlicher Trennung alles, um die Krankheit einzudämmen. «Es war ein bisschen so wie Covid wieder», sagte Nmecha. Auch der Nationalspieler hofft auf schnelle Fortschritte bei den Kollegen und fordert: «Wir müssen das nächste Spiel gewinnen, um zurückzukommen.»

Schon mit Blick auf die Leverkusen-Niederlage – das erste verlorene Bundesliga-Heimspiel seit April 2024 – wollte Sahin den hohen Krankenstand nicht als Ausrede für die drei frühen Gegentore gelten lassen. Gegen Kiel würde die Personalsituation dann erst recht nicht als Alibi zählen. Selbst mit den derzeit fitten Spielern muss die Klasse des BVB reichen, um beim Abstiegskandidaten zu gewinnen.

Verstärkungen durch Transfers?

Die Dortmunder müssen jedoch auch vorne eine Verbesserung vornehmen. Trotz des weitgehend verschonten offensiven Mittelfelds und Sturms fehlte es dem BVB an Kreativität und Durchschlagskraft. Die Dortmunder erspielten sich kaum klare Chancen.

Die Borussia hatte zwar viel Ballbesitz und zeigte hohe Einsatzbereitschaft. Torwart Gregor Kobel stellte jedoch auch fest: «Am Ende können wir uns davon nichts kaufen. Wir stehen mit null Punkten da.» Das Minimalziel Champions-League-Qualifikation ist schon jetzt akut gefährdet.

Es ist durchaus möglich, dass der BVB in den nächsten Wochen auf dem Transfermarkt Verstärkungen sucht. Die Höhe der verfügbaren Gelder für Neuzugänge hängt jedoch auch davon ab, wie es mit dem wechselwilligen Donyell Malen weitergeht. Der Niederländer, der gegen Leverkusen eingewechselt wurde, soll sich mit Aston Villa einig sein. Sollte Dortmund eine angemessene Ablösesumme für den 25-Jährigen erhalten, würde dies den finanziellen Spielraum erheblich erhöhen.

dpa