Für den Mainzer Profi Paul Nebel ist das Spiel im Breisgau wegen eines Platzverweises früh vorbei, sein Team verliert deutlich – und liegt jetzt auf dem letzten Tabellenplatz.
Wieder eine Rote Karte: Mainz in Freiburg chancenlos

Der SC Freiburg hat die Situation des FSV Mainz 05 weiter verschärft und gleichzeitig Selbstvertrauen für das Achtelfinale im DFB-Pokal getankt. Durch das überzeugende 4:0 (2:0) gegen den neuen Tabellenletzten, der bereits seit acht Spielen in der Fußball-Bundesliga auf einen Sieg wartet, verbessern sich die Breisgauer in die obere Hälfte und streben am Mittwoch (18.00 Uhr/Sky) vor heimischem Publikum das Weiterkommen gegen den Zweitligisten SV Darmstadt 98 an.
SC-Trainer Julian Schuster war überrascht, dass alles aus Sicht der Freiburger früh nach Plan lief: Zuerst traf Lukas Kübler (12.), dann legten Vincenzo Grifo (26.) und Johan Manzambi (50.) vor 33.200 Zuschauern nach. Patrick Osterhage setzte den Schlusspunkt (90.). Nur zwei Minuten nach dem zweiten Gegentor schwächte sich Mainz durch Paul Nebels Platzverweis selbst.
Jubel hält nur für wenige Sekunden
Schuster ging vor dem Anpfiff noch davon aus, dass «Geduld gefragt sein» würde. Doch seine Schützlinge hatten gegen einen teilweise verunsicherten Gegner alles im Griff. Noch während des eigentlich stillen Fan-Protests gegen mögliche sicherheitspolitische Maßnahmen wurde es zum ersten Mal laut – allerdings nur für wenige Sekunden. Denn Lucas Höler befand sich beim vermeintlichen 1:0 nach Begutachtung der Videobilder knapp im Abseits.
Freiburg hielt den Schwung aus der Anfangsphase bei und belohnte sich sieben Minuten später durch Kübler. Der aufgerückte Abwehrspieler profitierte davon, dass der nicht immer sicher wirkende Mainz-Keeper Lasse Rieß, der den verletzten Robin Zentner vertrat, einen Kopfball von Philipp Lienhart fallen ließ.
Die Mainzer fielen auch ohne ihren gesperrten Rot-Rekordhalter Dominik Kohr vor allem durch eine harte Zweikampfführung auf. Philipp Treu und Lienhart bekamen dies schon früh zu spüren. Offensiv war von den Rheinhessen dagegen wenig zu sehen. Taktgeber und Nationalspieler Nadiem Amiri fehlte wegen der fünften Gelben Karte ebenso wie Stürmer Nelson Weiper, der ohne Angabe von Gründen nicht im Aufgebot stand.
Henriksens Rotationsplan geht nicht auf
FSV-Coach Bo Henriksen war also ohnehin dazu gezwungen, seine Startelf im Vergleich zum 0:1 in der Conference League bei CS Universitatea Craiova zu verändern. Der Däne wechselte aber insgesamt neunmal und erklärte: «Unser Fokus muss auf der Bundesliga liegen, daher haben wir im Spiel am Donnerstag einige Kräfte geschont.»
Die Maßnahme erwies sich jedoch als nicht erfolgreich. Die Gastgeber traten zu dominant auf, während die 05er unsortiert agierten. Nach nicht einmal einer halben Stunde wurde es noch schlimmer: Nebel verpasste das Timing und traf Lienhart hart. Schiedsrichter Daniel Schlager schickte den 23-Jährigen vom Platz. Henriksen nahm die nächste Rote Karte gegen sein Team mit Galgenhumor zur Kenntnis.
Auch nach dem Wiederbeginn änderte sich aus Sicht von Mainz wenig – im Gegenteil: Manzambi baute den Vorsprung der spielfreudigen Gastgeber weiter aus und ein Heber von Jan-Niklas Beste wurde noch kurz vor der Linie geklärt (71.). Bis zur 81. Minute hatten die Gäste laut Statistik noch keinen Torschuss abgegeben. Das änderte sich mit dem Versuch von Armindo Sieb. Kurz zuvor wurde ein weiteres Tor der Freiburger nicht anerkannt, weil Igor Matanovic bei der Entstehung im Abseits stand. Dafür zählte jedoch der Treffer von Osterhage, der aus kurzer Entfernung zur Stelle war.








