Noch hat Thomas Müller nicht über seine Zukunft entschieden. Aber sie könnte sich während des XXL-Turniers klären. Liegt sie in den USA? Er äußert sich auch zu Los Angeles.
Zukunftspläne: Müller nutzt Club-WM als USA-Schnupperkurs
Nach dem Training in dem schwül-heißen Orlando posierte Thomas Müller zunächst für ein Foto mit Micky Maus und Goofy. Danach äußerte er sich über seine Zukunft, die zwar noch ungewiss ist, aber langsam näher rückt. Der 35-Jährige ließ in den USA durchblicken, dass möglicherweise während seiner letzten Spiele für den FC Bayern München bei der Club-WM eine Entscheidung getroffen werden könnte.
«Ich bin da komplett entspannt. Selbst wenn sich – was meine berufliche Zukunft betrifft – während des Turniers etwas tun sollte, werde ich mich davon nicht ablenken lassen», sagte Müller. Hört er nach der Club-WM ganz auf? Spielt er weiter? Womöglich in den USA bei einem Club aus der Major League Soccer?
«Ich mache mir ständig Gedanken»
Müller sorgte nach der Anreise nach Florida noch nicht für Aufklärung. «Ich mache mir ständig Gedanken über meine Zukunft, vor allem über die kurzfristige. Und die wird hier bei der Club-WM stattfinden, da sind die Hauptgedanken. Das ist ein Prozess, der noch andauert, da gibt es nichts zu vermelden», sagte der 35-Jährige. Am Sonntag (18.00 Uhr/Sat.1 und DAZN) startet mit den Bayern in Cincinnati gegen Auckland City in die Gruppenphase der WM mit 32 Vereinen.
Und er wird die lange Zeit bis zu einem möglichen Finale am 13. Juli auch außerhalb des Fußballs intensiv zur Beobachtung des Landes und des Lebens dort nutzen. «Klar ist es auch eine Möglichkeit für mich», bestätigte Müller. «Vor allem, wenn wir weit kommen, dann kommen wir in unterschiedlichste Regionen in den USA.» Und er könne da «nochmal ein bisschen reinzuschnuppern».
Natürlich nimmt Müller die Ereignisse in Los Angeles wahr
Ein Interessent ist auch der MLS-Club Los Angeles FC. Und da liegt es nahe, dass auch Müller die Bilder von den Protesten gegen die Ausweisungspolitik von US-Präsident Donald Trump in der kalifornischen Metropole mitbekommt. «Natürlich nimmt man das wahr, das ist völlig klar», sagte er.
Das sei aber schon losgelöst von seinen Plänen, sagte Müller: «Wenn man politisches und grundsätzliches Weltgeschehen in seine ganzen täglichen Handlungen einfließen lassen würde und es nicht schaffen würde, da Dinge zu trennen, dann würde es schwierig werden. Man macht sich Gedanken, aber das betrifft nicht nur die Sache hier in Los Angeles. Sondern das gesamte Weltgeschehen ist immer mal wieder aufreibend, muss man sagen.»
Er erwähnte dabei auch den Amoklauf mit mehreren Toten am Dienstag in Graz, als Müller mit den Bayern nach Nordamerika gereist war. «Wahrnehmen ist gut, Gedanken machen auch. Aber da gibt es keinen direkten Zusammenhang», sagte er darum grundsätzlich zu verstörenden Dingen in der Welt und dem Einfluss auf sein eigenes Leben.