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Schauspieler Kida Khodr Ramadan akzeptiert zweite Haftstrafe

Er hatte sich lange gegen den Gang ins Gefängnis gewehrt. «4 Blocks»-Star Kida Khodr Ramadan sitzt seit wenigen Tagen in Haft. Nun hat er seine Berufung in einem weiteren Verfahren zurückgenommen.

Schauspieler Kida Khodr Ramadan befindet sich laut Staatsanwaltschaft seit Montag in Berlin im offenen Vollzug. (Archivbild)
Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

In T-Shirt und legerer Hose lässt sich Schauspieler Kida Khodr Ramadan von Justizbeamten aus dem Gefängnis in den geschichtsträchtigen Saal 500 des Berliner Kriminalgerichts vorführen. Doch überraschend verzichtet der «4 Blocks»-Star auf eine Verhandlung: Bevor der zweite Tag im Berufungsprozess vor dem Landgericht beginnt, nimmt der 47-Jährige seine Berufung zurück. Damit ist die Verurteilung zu zehn Monaten Haft ohne Bewährung wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis in vier Fällen rechtskräftig. 

Denn auch die Berliner Staatsanwaltschaft verzichtet daraufhin auf Rechtsmittel gegen das Urteil des Amtsgerichts Tiergarten vom Februar 2024, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Es handele sich um eine Entscheidung «im allseitigen Interesse», sagte Ramadans Verteidiger Kai Walden knapp, bevor er an den zahlreichen Kameras und Mikrofonen der Journalisten vorbeieilte. 

Ramadan seit Montag im Gefängnis 

Sein Mandant verbüßt seit Montag im Gefängnis bereits eine andere Haftstrafe – ebenfalls von zehn Monaten. Hintergrund ist ein Urteil vom Februar 2022. Damals ging es um 33 Fälle, in denen Ramadan ohne Fahrerlaubnis am Steuer erwischt worden war. Diese Strafe von zehn Monaten war zunächst auf Bewährung ausgesetzt worden – wurde dann aber widerrufen, weil eine Geldauflage von 20.000 Euro nicht vollständig innerhalb einer Frist gezahlt worden war. Aus Sicht seines Verteidigers aus Hamburg, der Ramadan erst seit wenigen Monaten vertritt, ist dies auf einen «Formfehler» zurückzuführen. 

Als der TV-Star Anfang dieses Jahres eine Ladung zum Haftantritt bekam, versuchte er sich mit verschiedenen Mitteln zu wehren. Sein Anwalt versuchte, die Haftstrafe zu verhindern – unter anderem mit einem Gnadengesuch. Ohne Erfolg. Laut Staatsanwaltschaft meldete sich der Schauspieler am Montag zum Haftantritt.

Er ist im offenen Vollzug Hakenfelde in Berlin-Spandau untergebracht. Das ermöglicht es Ramadan, sich freier zu bewegen, als es im geschlossenen Gefängnis der Fall wäre. Wenn die Voraussetzungen stimmen, könnte der 47-Jährige von dort aus auch zur Arbeit gehen und abends in die Haftanstalt zurückkehren.

Keine Chance mehr auf Bewährungsstrafe

Neben der bereits verbüßten Haftstrafe von Ramadan kommen nun mit dem rechtskräftigen Urteil zehn weitere Monate Haft hinzu. Denn laut Gerichtssprecherin können die Strafen voraussichtlich nicht zu einer Gesamtstrafe zusammengezogen werden.

Trotz der Verurteilung im Jahr 2022 wurde der Schauspieler 2023 erneut wegen Verkehrsdelikten auffällig. Aus diesem Grund sah das Amtsgericht Tiergarten vor gut fünf Monaten keine Möglichkeit für eine Bewährungsstrafe und verurteilte den Familienvater diesmal direkt zu einer Gefängnisstrafe von zehn Monaten. Außerdem verhängte es eine Führerscheinsperre für ein Jahr.

Bekannt geworden durch «4 Blocks»

Ramadan spielte in «4 Blocks» das Oberhaupt eines kriminellen arabischstämmigen Clans in Berlin-Neukölln, das sich mit Mord, Gewalt, Drogendeals, anderen Gangstern und den Fahndern vom LKA auseinandersetzen muss. Die mehrfach ausgezeichnete Serie war für ihn der Durchbruch als Schauspieler. Anfang des Jahres hatte die siebenteilige ARD-Serie «Testo», bei der er Hauptdarsteller, Co-Autor und Co-Regisseur ist, Premiere.

„Die Veranstaltung findet am 15. Mai um 18:00 Uhr im Festsaal statt“, sagte der Sprecher.

„Das neue Buch von Thomas Mann wird am 12. Mai veröffentlicht“, sagte der Verlagssprecher.

dpa