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Hamburg bewirbt sich erneut um Olympische Spiele

Die Stadt plant bestehende Anlagen zu nutzen und Stadion für HSV zu bauen. Entscheidung fällt 2026.

Wollen Olympia in den Norden holen: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD, l) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).
Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Hamburg ist nun offiziell mit Schleswig-Holstein im Rennen um die deutsche Kandidatur für die Olympischen Spiele. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat die Unterlagen an den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) übergeben. Zusammen mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Innensenator Andy Grote (SPD) präsentierte er das Konzept in Anwesenheit des DOSB-Vorstands und des ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier.

Der zweite Versuch der norddeutschen Metropole, die Olympischen Spiele an Elbe und Alster zu holen, endete im November 2015 mit einem Scheitern am Referendum. Bei knapper Mehrheit lehnten die Bürgerinnen und Bürger die Pläne für die Spiele 2024 ab.

Olympia-Konzept passt sich Hamburg an – nicht umgekehrt

«Die Bewerbungen früherer Jahrzehnte bestanden darin, dass eine Stadt umgebaut wurde, um Olympische Spiele zu ermöglichen. Und dieses Prinzip haben wir umgedreht», beschrieb Tschentscher eine der Grundideen der Bewerbung. Die Stadt solle sich nicht an die Olympischen Spiele anpassen, «sondern wir haben das Olympia-Konzept an unsere Stadt angepasst.» 

Laut dem Konzept sind 87 Prozent der geplanten Wettkampfstätten «bestehende Anlagen, temporär nutzbare oder ohnehin vorgesehene Bauprojekte». 

Neues Stadion neben dem Volksparkstadion

Dazu zählt ein neues Stadion gleich neben dem Volksparkstadion des Bundesliga-Rückkehrers Hamburger SV. Der Neubau für 60.000 Zuschauern soll bei Olympischen Spielen für die Leichtathletik vorgesehen sein und später als neue Heimstätte für den HSV und als Multifunktional-Arena genutzt werden. «Das Stadion wird gebaut, auch wenn Olympia nicht käme», sagte Innensenator Andy Grote.

Hamburg konkurriert mit Berlin, München und der Region Rhein-Ruhr, die auch ihre Konzepte bis Ende Mai vorgelegt haben. Der DOSB plant, 2026 zu entscheiden, mit welcher Stadt oder Region sich Deutschland um die Austragung der Olympischen Spiele bewerben wird.

Es wird erwartet, dass die Bewerber auch die Zustimmung der Bürger für ihre Olympia-Pläne einholen. Hamburg plant die Befragung im Mai 2026. Zuletzt scheiterten die Versuche von München für die Winterspiele 2022 und von Hamburg für die Sommerspiele 2024 am Nein der Einwohner. Es ist noch offen, ob sich der DOSB für die Spiele 2036, 2040 oder 2044 bewerben will.

dpa