Immer mehr E-Auto-Besitzer erleben ein teures Erwachen: Statt 300 Euro berechnen Abschleppdienste plötzlich Summen von über 2.000 Euro. Verbraucherschützer schlagen Alarm.
Abschleppkosten E-Auto: Schock-Rechnungen von über 2.000 Euro erschüttern Fahrer
Eine Autopanne ist für jeden Fahrer ärgerlich. Doch für Besitzer von Elektroautos kann sie schnell zum finanziellen Albtraum werden. Während beim klassischen Verbrenner meist rund 300 Euro für das Abschleppen fällig werden, berichten Betroffene von Summen, die bei Stromern plötzlich die Marke von 2.000 Euro überschreiten. Das Bamberger Echo hat diesen brisanten Fall aufgegriffen.
Warum steigen die Abschleppkosten für E-Autos?
Hintergrund sind die besonderen Sicherheitsanforderungen bei Elektrofahrzeugen. Die verbauten Lithium-Ionen-Batterien gelten als potenzielles Risiko: Kommt es zu einer Beschädigung oder einem Defekt, besteht Brand- oder Explosionsgefahr. Um sich abzusichern, berechnen manche Abschleppunternehmen pauschale Zusatzkosten für sogenannte „Quarantäne-Maßnahmen“.
Dazu gehört oft eine spezielle Lagerung des Fahrzeugs, die mehrere Tage dauern kann. Für die Fahrer bedeutet das: Statt einer normalen Abschlepprechnung landet plötzlich ein Betrag von über 2.000 Euro im Briefkasten – auch dann, wenn überhaupt keine akute Gefahr bestand.
Versicherungen übernehmen nicht alle Kosten
Noch bitterer wird es, wenn die Versicherung die Rechnung nicht in voller Höhe begleicht. Viele Policen zahlen nur, wenn tatsächlich eine nachweisbare Gefahr bestand. Pauschale Zusatzgebühren sind oft nicht abgedeckt. Verbraucherschützer raten deshalb dringend, jede Rechnung sorgfältig zu prüfen. Wer Zweifel hat, sollte Widerspruch einlegen. In vielen Fällen senken die Abschleppunternehmen die Forderungen nach einer Reklamation deutlich ab.
Verbraucherschützer fordern klare Regeln
Mit der wachsenden Zahl an Elektroautos häufen sich auch die Fälle von überzogenen Rechnungen. Experten sehen darin eine gefährliche Entwicklung: „Die Kostenfalle Abschleppen darf nicht dazu führen, dass Fahrer im Ernstfall zögern, Hilfe zu rufen“, heißt es aus Verbraucherschutzkreisen.
Gefordert werden deshalb verbindliche Regelungen, die festlegen, welche Maßnahmen bei Elektrofahrzeugen wirklich notwendig sind – und welche nicht. Bis dahin bleibt vielen Betroffenen nur, ihre Rechte im Einzelfall durchzusetzen.
Regionale Situation in Bamberg
Gerade für Fahrer in Bamberg ist das Thema aktuell besonders brisant. Da die Straßenverkehrsbehörde derzeit geschlossen ist, müssen sich Betroffene direkt an private Anbieter wenden. Ein Abschleppdienst in Bamberg kann im Ernstfall schnell helfen. Wichtig ist jedoch: Nicht alle Anbieter setzen die umstrittenen Zusatzkosten durch – hier lohnt es sich, genau hinzuschauen.
Elektroautos – Segen oder Kostenfalle?
Die Debatte zeigt einmal mehr, dass die Elektromobilität nicht nur Vorteile bringt. Neben hohen Anschaffungspreisen und oft teureren Reparaturen kommen nun auch unerwartete Abschleppkosten auf die Fahrer zu. Für viele stellt sich die Frage: Bleibt das Elektroauto wirklich ein günstiges und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel – oder entwickelt es sich zunehmend zur Kostenfalle?
Sicher ist: Solange keine einheitlichen Standards gelten, bleibt das Risiko bestehen, dass aus einer Panne schnell eine vierstellige Rechnung wird.