Ein weiterer tragischer Vorfall erschüttert Indien: Der Einsturz der 45 Jahre alten Gambhira-Brücke in Gujarat hat mindestens 14 Menschenleben gefordert. Trotz zahlreicher Sicherheitswarnungen wurde das marode Bauwerk nicht gesperrt – mit tödlichen Konsequenzen.
14 Tote und 6 Vermisste nach Brückeneinsturz

Aktivisten sprechen von „Verwaltungs-Mord“
Am Mittwochmorgen gegen 7 Uhr stürzte ein Teil der Gambhira-Brücke über den Mahisagar-Fluss plötzlich ein. Die Brücke verbindet die Regionen Anand und Vadodara in Zentral-Gujarat. Augenzeugen berichten, dass mehrere Fahrzeuge – darunter zwei Lkw, zwei Pick-ups, ein Rikschafahrzeug und mindestens zwei Motorräder – in den Fluss gerissen wurden.
Zahl der Toten steigt auf 14 – sechs Menschen gelten weiterhin als vermisst
Bis Donnerstagmorgen hatten Rettungsteams, darunter Einheiten der Nationalen Katastrophenhilfe (NDRF), 14 Leichen geborgen. Eine davon wurde im Verlauf des Morgens entdeckt und in das Gesundheitszentrum von Padra gebracht. Noch immer werden sechs weitere Menschen vermisst. Mehr als acht Personen konnten bislang lebend gerettet werden – ein Wettlauf gegen die Zeit.
#WATCH | Gujarat | A truck hangs perilously on the edge of the broken Gambhira bridge on the Mahisagar river in Padra, Vadodara.
— ANI (@ANI) July 9, 2025
Nine people have lost their lives in the incident. A search and rescue operation is underway in the area. pic.twitter.com/GnrkVSZJEC
Ganze Familie ausgelöscht – Dorf in tiefer Trauer
Besonders erschütternd: In dem Dorf Mujpur nahe Vadodara trauert man um drei Familienmitglieder, die gleichzeitig beigesetzt wurden. Vater Rameshbhai, Sohn Naitik und Tochter Vaidika befanden sich auf dem Weg zu einer religiösen Zeremonie, als sie in den Tod stürzten. Das Dorf steht unter Schock.
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Ministerpräsident meldet sich zu Wort – Kritik an Infrastruktur häuft sich
Gujarats Regierungschef Bhupendra Patel zeigte sich erschüttert über das Unglück: „Ich bete für die Seelen der Verstorbenen.“ Er versprach schnelle Hilfe für die Verletzten und ordnete eine Untersuchung des Einsturzes an. Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte arbeiten mit Booten und Tauchern an der Unglücksstelle.
Schon 2022 offiziell als unsicher eingestuft – doch nichts geschah
Besonders brisant: Bereits im August 2022 warnte Harshadsinh Parmar, Mitglied des Bezirksrats von Vadodara, schriftlich vor dem Zustand der Brücke. In seinem Brief forderte er eine sofortige Schließung und wies auf die Gefahr schwerer Unfälle hin. Doch es geschah – fast nichts. Nur oberflächliche Reparaturen wurden durchgeführt.
Aktivisten machen der Regierung schwere Vorwürfe
Die Empörung in der Bevölkerung ist groß. Bürgerrechtlerin Rekha Solanki spricht offen von „Verwaltungs-Mord“. „Alle Warnsignale wurden ignoriert“, sagt sie. Auch die Tatsache, dass ein bereits genehmigter Neubau der Brücke im Wert von rund 212 Crore Rupien nie begonnen wurde, entfacht zusätzlichen Zorn.
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Eine Parallele zum Morbi-Desaster?
Parmar hatte in seiner Warnung sogar den verheerenden Morbi-Brückeneinsturz im Jahr 2022 erwähnt – ebenfalls in Gujarat. Auch damals führte Ignoranz gegenüber Sicherheitsbedenken zu einem tragischen Massensterben. Dass nun ein weiteres Unglück geschieht, lässt viele fassungslos zurück.
Öffentlichkeit fordert Antworten – und Konsequenzen
Erst zwei Tage vor dem Einsturz hatte die Regierung von Gujarat eine Sitzung über infrastrukturelle Schwachstellen infolge starker Regenfälle abgehalten. Die Frage bleibt: Warum wurde aus bekannten Risiken kein Handeln abgeleitet?
Während die Suche nach Vermissten weitergeht, stehen Politik und Behörden unter immensem Druck – und die Angehörigen der Opfer fordern Gerechtigkeit.